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Thronreden

am Schwörmontag in Ulm

10. Thronrede 1996

Ulm, Sakramentsplatz vor der Goldschmiede

Nun hab ich studiert Philosophie, Theologie, Psychologie, nenne mich Professor gar – jetzt hab ich mich der Magie ergeben.

„Aber des isch au nix“

Bin selbst zum Wissenschaftler geworden, das Ganze muß man neu erforschen. Das Große hinter dem luftleeren Raum, hinter den Sufisten, von dort her kommt die Weisung. Sich selbst erforschen ist eine Forschungsauftrag.

Verehrte Damen und Herren, Adepten! Ich darf Sie herzlich begrüßen. Hohe Kunst, sie steht höher als Politik, höher als Philosophie steht höher als Theologie. Karl der Große, er hatte etwa meine Größe beherrschte ganz Europa, auch unsere Stadt, nur, mit weniger Macht vollbrachte er mehr! Was wir brauchen, sagte ich schon vor Zeiten, ist eine neue Elite, eine neue Partei! „Die Elite“ so will ich sie benennen.

Meine Vergangenheit war ein Erschaffen aus eigener Kraft, und aus eigener Disziplin erkannte ich die Schönheit. Der Herr schenkte mir die schönsten Nüsse auf der Welt, aber aufknacken mußte ich sie alle selbst. Gnadenlos ist hier die Kunst, sie selbst will den höchsten Geist für uns Menschen, und denselben Anspruch möchte ich aus der Politik, aus der Wirtschaft auch in einem Euro-Parlament. Die besten Menschen unseres Landes rufe ich auf Männer, Frauen, die Gewissenhaftesten, Kultur, Justiz, die Jesuiten sind ganz gut. Menschen sollten es sein, mit frischem Geist des Rechts. Das Beste zeigt sich nicht in Worten sondern im Handeln in der Tat.

Theologisch gesehen, ist mir der Zeitgenosse, Hans Küng eigentlich nahe, nur vom Schöpferischen in der Kunst hat er sich kaum geäußert und bin fast sicher, eine Ballett-Schule hat er nie besucht.

Martin Luther, er war einer der Gerechten, er wußte es seine Fürsten hatten ihn politisch umgangen. Es war zu spät. – Aber Geisteswissenschaft ist, zu wissen, daß in Himmel und auf Erden keine Verbannung gibt, keinen Kirchenbann, und somit eine weltliche Einrichtung ist. In einem Reich Gottes spricht das Recht recht. – Ohne Ansehn der Person! Schlimmer sind die irdischen Heilsschriften die ständig eine Einheit verhindern. Ich selbst würde Martin Luther selig sprechen.

Vorweg sei gesagt, die Führungsspitze unserer Stadt, die Verwaltung, man ist mit ihr zufrieden. Die Stadtbibliothek, die Frauen sind freundlich – ich kann jederzeit kommen. –

Auffallend gefällt das Verhalten der Ulmer Polizei. Ihnen gelingt es, ein ordnungswidriges Verhalten human zu vermitteln. Aber auch sie haben Recht auf Schutz. –

Ulm, die Stadt der Könige, das muß man wissen, – im 11. Jahrhundert war Ulm die bedeutendste Kaiserstadt Schwabens, war Ulm wichtigster Ort der Könige. Die Herzöge Rudolf von Schwaben hielten oben am Weinhof ihre Fürstentage und von hier aus begann Heinrich IV. Seinen Ritt nach Canossa. Kein anderer als er, Kaiser Barbarossa gründete die Stadt Ulm, und war somit Kaiserlich freie Reichsstadt. – Nur, die Generationen dieser Stadt haben diese Grandiose Geschichte geschichtlich nicht erkannt!

Vor 20 Jahren 1976, das große Wirtschaftswunder, der Tanz ums goldene Kalb brach aus, aber ein Frühapostel, er umtanzte wacker seinen höheren Geist, und die Kraft der Mutigen, eine Schar der Studentenschaft, deren Dozent ich selber war, und vor uns stehend, damals die Jugendkantorei, (immer noch) (ihre Seele würde ich einzeln herumtragen) sie waren es, sie stellten den Ritter unter Denkmalschutz. Nicht vergessen, dort schon erkannte die Kirche die Kunst! Nicht nur die Welt ändert sich, auch wir Menschen. Das Wort wart Fleisch, aber auch das richtete sich nach dem Sinn. Der eigene Leib – ist vollkommen und schön, nur, wir Menschen erkennen es nicht.

Nicht vergessen, das Zentrum unserer Wachsamkeit liegt nicht unmittelbar im Herzen, sondern, liegt hinter dem Schulterblatt geschützt. Ist sehend und warnt uns vor Gefahren, vor dem Bösen, letztlich, Schutz zum eigenen Sieg.

Verehrte Damen u. Herren

Wir hören den Chor, ich darf Ihnen vorstellen die Kantorei, die Jugendkantorei, unter Leitung von Musikdirektor Albrecht Haupt.

Bildende Kunst, auf diesem Weg gibt es keine Wissenschaft, keine Abkürzung, ständig wird man ein Neugeborener.

Mathesis Singularis, —– Die Reinheit des Geistes, sie sind es, sie richten Kunst und Kirche zurecht.

Phantasie ist Beherrschung einzigartiger Ideen, ein Vermögen für uns Menschen. Phantasie, sie ist der schönstgeordnete Wahnsinn der hier vollendet zur Wirklichkeit wird. Man muß einfach dabei sein was da drinnen vor sich geht. (Übrigen, Ulmmesse oder Ulmesse oder UlmUll ist Werbung und verliert somit seinen Sinn. „Die Ulmer-Messe“ ist eine sauberes Wort und hat Kraft!

Ich erinnere mich genau, 1927, war 3 Jahre alt. Mein Vater dirigierte mit mir ein öffentliches Konzert – da da da-dadada v. Haydn.

Eine Tragödie für meinen Vater, dieser sein Sohn verlor den Takt, die Gedächtniszellen blieben nicht an derselben Stelle, dabei hatte alles so schön mit nichts angefangen. — Das Wunderkind, was wunderts, war dort schon am Ende. Ein Leben lang auf Konzertreisen wegen einer Handvoll A passionta patethique. Dann auf Zehenspitzen die Bühne verlassen nur um seinen Applaus zu hören (KV 467 Mozart) (Klavierkonzerte/Othello).

Aber das kann ich Dir sagen Freund Burger, ich komme noch zu meinem Gesangsunterricht Mißgunst Neid. Da drüben steht er, Kammersänger des Ulmer Theaters, den kenne ich ( wir kennen uns genau).

Nur zur Erinnerung, der Dirigentenstab ist unten ausgestellt.

Wenden wir uns dem Besseren zu. Wir der Mensch, zwei Gestalten erkenne ich an uns, eine Äußere und eine Innere. Die innere Gestalt das unverwesene Wesen mit klarem Gesicht ist bleibend, totlos und begleitet uns zum Schutz zum Ewigen. – Das Leben richtig überleben ist richtig. Auch das gehört zu hohen Kunst. Je mutiger wir vordringen zum Höchsten, um so fürstlicher ist unser Wert. Heilig sind wir alle, allesamt, des Schein jedoch, den sollten wir uns erhalten, das verbindet uns Menschen, das macht uns eigentlich erst so richtig wahrhaftig!

Kein Falsch, Schupfnudeln von der Hand und Leberknödel in der Brühe, auch darin geht der beste Geist hindurch. Wirtschaftlich gesehen, das muß mein einmal sagen, die Bundesbank, der Staat verdient Respekt. Mit 10 Mark bekomme ich immer noch Kartoffelbrot, Schwarzewurst und reife Zwetschgen. Originales setzt Erschaffenes voraus und selbst mein hochentwickeltes Gen findet das Licht von uns Lebenden und das Gen im Raum atme ich ein. Adepten, ihr müßt selbst euere innere Goldader entdecken, die eigene Kraft sucht sich sein inneres selbst. Wissen muß man, unsere Erde hier, ist nur ein Stützpunkt. Nichts darf dem Zufall ähneln, nicht einmal die Bewegung des klassischen Balletts. Das ist nicht Mythos der Natur, sonder ist, innere Aktion sichtbar nach Außen zu bringen. Kunst, ein Bild, ein Motiv, muß aus sich selbst heraus kommen. Eine Arie, aus dem ganzen Menschen, ein Essay aus dem Erdachten aus dem Raum.

Mathesis Singularis-Kunst ist selbst am Ewigen teilnehmen, Ist wie Tau am Morgen und gesundet den ganzen Menschen. Frömmigkeit hat hier nichts zu suchen , – die Frohheit, die Lust eines festen Glaubens ist richtig! Die Hoffnung nur, ist überwunden, sie ist Spekulation und hindert die Ankunft von Ewigem. Jetzt in dieser Zeit sollten wir mehr Geist investieren, die Zeit einholen, dann hätten wir eine Grandiose Welt in uns. –

Die Einzigartigkeit menschlicher Intelligenz ist, Erkenntnis erkennen. Das Schwerste hat man mir oft abverlangt um vielleicht die Welt zu ändern. Jetzt kommen solche mit beflügelten Worden ,was wir sollen ist, unser Leben zu Kunst erheben: Ein Außen des Innern vereint sich, zu den schönsten Kräften unserer Menschheit. – Das Schöpferische selbst ist uns ständig voraus. Sie weist uns in die richtige Richtung, deutet uns ein Weg worauf wir uns verlassen können. Kunst hat niemals Kriege ausgelöst. – Man muß an das Eigene innere herankommen und wer da seine Schönheiten nicht erkennt, ist einfach ein toter Mann. Adepten, viele hören erst, wenn man ihnen die Ohren abschneidet, auch dann nicht. Hier müssen wir durchhalten, das Höchste im kommenden Jahr ist, Erkenntnisse richtig erkennen.

Mathesis Singularis— Kunst selbst hat keinen Gegenstand, sie ist sich selbst. – Denken wir an eine Knospe, eine Blüte, an eine Ballerina, – stets muß man sie neu begleiten, verzieren. Eine reiche Erfahrung öffnete mir solchen Reichtum. Ein solcher Körper ist pures Gold. Kein Leben bleibt erhalten ohne solche Anteilnahme. Das Releve die Krone, ist die edelste Form menschlichen Geistes. Vergessen sie nicht ,ein König hat immer recht. –

Verleihung

Verehrte Damen und Herren, Adepten, an jeder Stelle erkenne ich ein Gesicht, an jedem Organ das eigene Leben. Fast jeder Industriearbeiter bildet sich ein Bewußtsein, was Leben wirklich ist. Der Schaffende selbst, bekennt sich zum Schöpferischen und wer sich recht sieht, sieht im Sozialen auch den andern,. Schaffende, was Arbeiten heißt? Man weiß doch selber genau, ob man was schafft oder nicht. – Wer nicht recht schafft, der ist langsam oder halt faul. Schadet aber den Rechtschaffenen. Die Leute, sie können wenigstens denen wie sie wollen, ich, die Kunst nenne das Ding beim Namen. Seine eigene Meinung sagen, da verliert man schon mal ein bekanntes Gesicht. – Sie machen aber auch Platz für die Besseren. Sage ich, daß wir während der Arbeitszeit nicht rauchen, – gewinne ich eine Menge Sympathie, sage aber, ich trinke kein Alkohol, bin ich für Rußland ein gesuchter Mann. Mit Alkohol im Körper gelingt mir einfach keine Exerzitie, kein Relevé, keine Arabesque. Die Krone die eigene Welt, Adepten, ihr solltet das Zuhause üben. Kein Rheuma im Körper, die Lunge alles funktioniert.

Zur Kunst muß man sich bekennen, auch mal gegen sich selbst. Kennt aber ein Mensch sein höheres Leben, pfeilt er wie ein Fisch durch seinen See oder, oder er ist ständig den Andern im Weg. Aber dann war’s ja auch recht so! Ich kenne das. – Adepten, eines würde ich nicht machen, ich würde nicht dem unten im Tal sagen, Hallo – bleib unten – mein Glanz da oben ist ohnehin der Gipfel, das Höchste. – Aber ich würde ihm sagen: „Den steilen Berg, den muß man sich erst nach Oben erlaufen.“

Der Mensch muß ein Wert sein, Einzigartig! Wo der Geist selbst ins Leben schneidet. Kunst ist immer woanders, ob ich etwas kann, das weiß ich nicht, aber, das Können selbst, das bestimmt den Wert seiner Kraft. Adepten, genau da ist der Anfang am Ende. An dieser Stelle muß man durchhalten. Kunstwerk kann man nicht benennen, es wandert durch uns hindurch. Herrlich!

Mathesis Singularis,— Ich sage, die Seele der Kunst ist eine Frau im Allerhöchsten der Tiefe zeigt sie sich,,, Vermittlerin ist sie des unaussprechlichen. – Wer dies begreift, besitzt eine Kostbarkeit. Nicht vergessen, – Schönheit hat einen eigenen Körper!

Das Beste wird eigentlich nicht durch Worte klar, sondern im Geist und in der Tat! Fast unfreundlich steht das Schöpferische dem Realen gegenüber.

In der Zwischenzeit — Adepten, ich hab es mir überlegt. Bleibt unten! Ich komme herunter! Auf dem Gipfel oben wird man einsam. Da kommt auch sonst niemand vorbei. Die Tiefe, die Höhe verstehen sich von selbst, aber im Tal ist es würziger, wiewohl, oben ist die Anzahl des Erkennens höher. – Mehr noch, die Phantasie kann die Tat nicht ersetzen. Sie sehen, mein Vordenken ist in Schnüren aufgehängt. Ein Tagebuch von Tagen! Wie überall, auch Worte sterben ständig ab, stets müssen auch sie neues Leben empfangen aber da bin ich gerade dabei. Im Vergänglichen steckt auch viel Unvergängliches, nur wer seine Unsterblichkeit nicht erkennt, hat seine Einzigartigkeit noch nicht begriffen. Künstlerisch gesehen, das innere Leben verwandelt stets auch, das Äußere. Das Meinige hat sein Leben voll erkannt. Das Erschaffen, das Wort, gibt meinem Leben recht und wo nichts Neues hinzu kommt, ist Verwesung längst unterwegs.

Adepten, Sommer, Urlaubszeit,,, Ich sage am weitesten ist der, der nicht mehr zu reisen braucht. Ach stellen sie sich vor, Zuhause im Schmelztiegel erscheint im Spiegelbild die Göttin als Tänzerin. Da kann man nicht einfach weg. Es ist nicht nur das Stoffliche, das Geschmiedete aber das Wesenhafte, immer ist es das Absolute, immer ist es die Ehrfurcht eines anwesenden Geistes.

Mathesis Singularis… Ich darf Ihnen noch mitteilen, daß hier unten eine Kunstkarte zur Erinnerung erhältlich ist. Ein Selbstbildnis aus der Zarenloge im Bolschoj-Theater aus Moskau, bei meiner Ballettausstellung von 1993. Die Kunstkarte ist echt, bin freundlich drauf. Erheben sie das Bildnis zum Schutz, haben sie alle Kontrahenten auf ihrer Seite.

Man kann sie auch verschicken, die nächste Leerung ist um 23 Uhr. Meine Vandalinen bedienen sie vorzüglich, Claudia, die Ira, die Martina, die Sonja und die Christiane.

Aber wie denn sollen Blüten einer Stadt erblühen, wenn man sie selber nicht bewegt. Es war wieder ein schöner Abend ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind. Ich danke der Jugendkantorei unter Leitung von Herrn Albrecht Haupt. Ich danke der Beleuchtung, Herrn Salke vom Ulmer Theater und dem Thronmeister Herr Rehm aus Erbach. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend und wir hören zum Abend noch den Chor.

11. Thronrede 1997

Ulm, Sakramentsplatz vor der Goldschmiede

Verehrte Damen und Herren, liebe Adepten!

Ich darf Sie herzlich begrüßen, die Elite dieser Stadt, Mitstreiter des Höchsten. Gesondert begrüße ich den Chor aus Wiblingen unter Leitung von Frau Astrid Müller. Nicht vergessen, Sie sind alle freiwillig gekommen. 600 Jahre Geschworenes, Lex Generalis, das gilt auch hier. Unsere Kunst des Lebens, das läßt sich daran messen, in wieweit sich der Redende auf das Erdachte eingelassen hat. – In wieweit sich das Vorhandene ihm zuwendet. Adepten, das Ziel ist, ein höheres Dasein unseres Lebens zu schaffen, und stets muß man neue Welten in sich bilden, worauf der Körper sich verlassen kann!

Was meine Person angeht, so sagen die Anderen, mein genetisches Muster würde eher, einem Kalbe ähnlicher gleichen als sonst einer Göttin die mehr Zeit hat. – Lassen wir es, Thronreden sagen oft mehr aus, als wovon die Rede ist. Die Sprache schon, die Reden? Das Wort faßt nicht jedes, wenn aber das Wort den Menschen faßt, dann geschieht Erkennen, dann geschieht Wunder! Genau solches ist bleibend. – Meine Aufgabe ist, den Geist zu purem Gold verwandeln, Grandios!! Das hat tausendfach höheren Wert als weltliche Juwelen. Nicht vergessen, Juwel verdeckt oft das unverfälschte, natürliche Wesen eines Gretchen. Ich kenne das Geheimnis, nur ich sage es nicht. Das Belesen, das Wissen, all das kann man erlernen – die Weisheit aber nicht, sie kann man finden – von ihr getragen werden, aber lernen kann man sie nicht.

Den Kern muß man erhalten, im Kern muß man vorkommen – nicht in der Schale.- Kunst, Phantasie, sie sind geschlechtlos, Subjekt-Objekt sind eins geworden und solches ist Kunstart von morgen, und da gibt es keine Wunder des Erschaffens, das Virtuose, die Echtheit muß echt sein. Die Engel mit den Flügeln sind längst Mensch geworden, sie sind freundlicher, als die vom alten Testament. Ein glaubender Nachdenker denkt über sein Nachdenken nach, ist sprachlos. – Obgleich, auch die Erde redet aus sich heraus die ganze Mineralen, Steine schafft sie über den Winter nach oben. Eine ausgezeichnete Mythologie erfahren wir zur selben Zeit, wenn ein geeinzelter Mensch im strengsten Winter mit Rad durch städtische Landschaft tretet.

Solche Gedächtniszellen unter Eis sind bestens ausgeprägt, solche Natur raucht nicht, lebt nicht von Säure. Man kann vielleicht sagen, als Mensch ein Frischling! Glücklich, der seine schöpferische Grabstätte sein Eigen nennt.

Hier, spätestens, tut sich die Frage auf, wie geht es eigentlich den Psychologen, auf was warten sie eigentlich noch.

Was wir brauchen, ist ein Stadtanalytiker, sozusagen ein Beschauer der die Menschen, auch die Scholastiker beschreibt, all die Neinsager in dieser Stadt. Sagte ich schon, hatte vor Jahren selbst zwei noch jüngere Psychologen als Schüler. Sie redeten nicht mehr mit mir und gingen. Jetzt nach Jahren, sie kamen freiwillig zurück mit der Frage,- Meister, was sollen wir tun: sagte ihnen:

Einer der gefährlichsten Sprüche aus der Schrift steht im Römerbrief. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen, das Gute finde ich nicht.

Adepten, genau das ist falsch, wir müssen vollbringen. Die Tat, das Vollbringen ist Sakrament.

Paganini, wir hätten uns darin bestens verstanden, wir hätten gemeinsam andere Saiten aufgespannt.

Erimitieren kann man hier nicht, so eine Thronrede ist wie der Wasserfall eines Thermalbads, den einen tut es gut, andere wieder gehen daran zugrunde.

Das Ich, ist nicht nur Denken, sondern im Denken erscheint das Ich, das Seiende selbst. Wer als Sophist geboren wird, der muß Weisheiten gestalten. Wer als Zubringer geboren wird dem gereicht auch etwas Silber und wer als Industriearbeiter kommt, der hat das Gold.- Vorbei mit Kaste, heute werden die Edelmetalle zum Guten vermischt, solche Kultur ist wahrhaftiger und für uns alle ein Vermögen.

Nicht Fakten sind gefragt sondern Geschichte der Vorgeschichte, den Kult der Ahnen und Kultur einer Stadt ist wie ein gedeckter Tisch mit vollen Schüsseln. Kulturkunst ist keine Dekoration, sie ist Nahrung von schöpferischem Geist. Nicht vergessen, in dieser Stadt ist jedes selbst der Redende, jedes selbst der Rufer. Die Wissenschaft muß zum Gewordenen hinzufinden, sie muß das Wissende des Todes überschreiten wo Lebendes nicht mehr lebt.

Gotte, er muß mir dienen, wie auch ich ihm hörig bin. In meiner Vollendung erkannte ich Wahrheiten für morgen. Und genau so muß man im Wagnis vorgehen, unerbittlich, dann nämlich sieht man zu Zeit auch das Gold auf seinem Weg! Aber dazu muß man sich bücken, in der Kunstsprache nennt man es ein, Grand Plié, das heißt, sich herunter beugen zur Erden. Also, mehr tun als die andern. Könige der Fröhlichen finden öfter mal Worte zum Anfassen. Davon ganz abgesehen, ich lade sie gerne dazu ein anschließend meine goldene Balletthüfte zu umfassen.

Ein bleibendes Erlebnis für alle. – Vor allem, man sieht sich doch von der Nähe mal wieder. Wenn man einen Menschen nicht richtig sieht dann kennt man ihn auch nicht.

Chor

Das Gelingen großer Kompositionen, das ist natürlich in mir drin und Kunst, Kultur hat oft einen andern Mittelpunkt als die Stadt selbst. Entscheidend ist, sie braucht eine menschliche Mitte. Diese an den Rändern, solche, die die Wärme einer Stadt noch schützt, sie ist eine Eigenschaft die hoffnungsvoll die Echtheit ihres Genies noch erhalten.

Will man sich selbst erleben, dann braucht man das Spiel einer Verzauberung. Man braucht nicht immer reden wenn man sich etwas zu sagen hat. Erinnere mich, war selbst Turnierpferd bei Barbarossa, Fahnenjunker zugleich. Heute, ziehe täglich ein Karren voller Baletten auf die Sonne (ex causa finale). Nicht vergessen, ich selbst lese nur das, was ich schon weiß, wiewohl, auch das Biblische muß künstlerischer ausgelegt werden denn das geht durch den Menschen hindurch.

Zwei Dinge haben mich heimgesucht, der klassische Tanz und das Meinige, das pure Gold, der Glanz und beides genieße ich bis zum Höchsten! Der Weinberg, der bin ich selbst!

Adepten, nicht die Masse ist die Betrachtung, sondern die Einzeller, die Einzelnen, es sind jene, die die Brücke bauen über den Fluß, worauf man sicher gehen kann. – So wie jetzt!

Eine leise Stimme sagt mir, daß Haga Sophia mehr Wert bedeutet als bloßes Erkennen. Es sind Zartheiten und sie sind es, die unser Leben Erschaffen. Der Mensch als Idee, ist Offenbarung des Vollkommenen, Endlosen. Man muß selber wissen ob man besser geworden ist. – So ist mein Zuhause nicht auf dem Eselsberg sondern Galgenberg. Im Überschwang der Herrlichkeit des Wissens, ist mir das Eigene schon mal einen Esel wert. Da fällt mir kein Stein aus der Krone!

Ich kenne das akademische Glaubensbekenntnis, – funktioniert die Weisheit nicht, muß der Wille wollen, die Tat! Daran erkennt man das Gebildete. Grundsätzlich sollte eigentlich jedes seinen wahren Wert angeben. Neuerdings rufe ich vorweg: Halt wer da – Kennwort. (Primus interpares). Nicht vergessen, am wohtemperierten Klavier spielt der einfache Mensch die schönsten Konzerte. Wir wissen, das Unterbewußtsein will stets nach Oben, will sich mit Herz und Geist verbinden, mit sich selbst.

Verehrte Damen und Herren, Stiftung, heißt soviel wie Schenkung. Ist Wert, Masse, ist Kapital. Wir sind doch letztlich die Stifter und Schenker. Die Stadt selbst ist eine Stiftung und kommt aus sich selbst, aus dem Volk! Also, nicht nur herausholden sondern hinzubringen muß man, freiwillig. – Verzieren muß man seine Städte, denn Schönheiten belieben den Aufenthalt, so wie jetzt. – Mehr Thronen an den Wänden, mehr freie Kunstwerke, mehr Gottesmutter wären richtig, als Kunst! Ich sehe, Gotte selbst sitzt jetzt hilflos neben mir. Irgendwann, da bin ich sicher, steigt Er herunter und nimmt Abschied von seinem Paradies.

Herr — ich bin unschuldig, ich bin unschuldig, unschuldig!

Höchste Turmspitze der Welt, das ist von Außen die Höhe, aber die innere Größe.., müßte heißen, Ulmer Cathedrale, größte ökumenische Kirche der Welt! Heilige Kunstwerke unserer Zeit müßten dort noch vorkommen und mehr Licht noch, wegen der Wärme! Adepten, wenn später bei den Kriegern wieder Krieg ausbricht, dann nur deshalb weil in unseren Ländern die Kultur nicht mehr stimmt. – Ausgenommenen unsere Stadt, – da tut sich immer wieder mal internationales, kraft des lauten Denkens vermittelt uns solche Erfolge. So wie jetzt.

Anders liegt es bei den Industrien und den Wirtschaftskriminellen, des Kapitals. Es sind solche die unser Volk, den einfachen Menschen verwahrungslos hintergehen. Zur Kraft gehört dazu eine höhere Macht und so habe ich sie zu Schweinen verwandelt daran sie zugrunde gehen, ehrlos!

Durch unser früheres Wirtschaftsniveau sind auch die andern zu Millionären geworden. Recht so.- Nur viele blieben ungebildet, nix Kultura, dumm. Andere einzelne Menschen die ewigen Neinsager warten nur darauf zu fälschen, zu lügen, sie sind feige, sie wollen nur die schlaue Verschlagenheit, sie wollen nur das Böse!

Adepten stark bleiben, wachsam – wir müssen das Gute erhalten, und diese stärken die solches noch sagen.

Erinnere mich, als junger Mann, außer mir selbst hatte ich nichts, aber ich hatte fest an mich geglaubt und die besten Menschen hatten mich begleitet, so wie jetzt.

Chor

Adepten, seit der Einheit unseres Landes kenne ich wieder deutsche Geschichte, Thüringen, die Sachsen, gebildet sind sie allesamt. Der gleiche Geist, die gleiche Kultur, sie steht mir näher als die Politik. Als Bub, kann mich bestens daran erinnern, war 8- oder 9-jährig, spät abends, vor einem Gaststätten-Liedersaal probte ein Chor „Tannhäuser“, aus dem 2. Akt. „Erweckt und angerecht, soll heute er, enthüllen mit Vollendung krönen. Die Holde Kunst, sie werde jetzt zur Tat.“ Rezitat von Richard Wagner, genau so steht es geschrieben und es blieb an mir haften.

Sagte ich schon, Wissenschaftler sind jene Menschen in denen ein geheimes Wissen schafft. Obgleich, dem Ende zu, kneifen tun sie fast alle, an dem Totwesen vorbei. Daran wagt sich keines so richtig ran. Eine Perle, deren Lüster erloschen ist, ist einfach kaputt. – Von allen Lebewesen, die wir kennen, auch ich, hat der Mensch die größte Freiheit. Er hat sich zum Höheren entschieden, und ein Europa zum humanistisch geistlichen sollten wir uns erhalten. Aber etwas schneller als wie sonst!

Nicht vergessen, ein König kann noch so mächtig sein, gegen die Weisheit der Natur kommt er nicht an. Schönheit hingegen ist etwas anderes, wer sie gestaltet kennt das Geheimnis ihres Wesens, und Grammatik, ist noch keine Lyrik, der Frische Geist er ist verpicht auf Schönheit!

Im Anschein des Scheins, erscheint im Wesen das Wesende und von Anwesenheit zu anwesendem Sein spricht, im wesentlichen sprechbaren seines Seiendem Sein

das ist von mir!

Es ist gerade Vollmond. Aber gerade, so ein künstlerischer Sieg für uns alle ist eine ganze Welt!!

Adepten, demnächst feiere ich meinen 80. Geburtstag, da wünsche ich mir auf keinen Fall all die verschenkten Flaschen Weins von den Freunden zurück. Bis dahin wäre mir Saft, echter Saft am liebsten. Wir hätten da noch etwas Zeit, der Festtag ist erst in 8 Jahren. Übrigens, aus dem Ulmer Stadtgeist läßt sich noch einiges machen, zu einem Donaufest gehört auch ein historischer Festzug. Aber solche Dinge geschehen nur, wenn Astronomen wieder zu Astrologen werden. Wissenschaftlich gesehen, wenn die Oberaffen auf dem Hügel sich dem Verbund der Unteraffen anschließen.

Wir müssen stets das Unvergängliche einzigartige schaffen, Kunst ist imperativ von Geiste und wer von daher den wahren Sinn offenbart, der berührt unsere Lippen, unsere Seelen.

Die eigene Kunst, die muß erst einmal nach drüben, über dem Himmel gewesen sein, Jahre hindurch warten bis eine Antwort kommt. Von dorther nämlich kommt die Weisung, die ganz große Rechtsprechung, nicht nur von hier!

Vergessen Sie nicht, wir sind nicht nur sündige Menschen, wir sind auch rechtschaffen und wahrhaftig, so wie jetzt.

Bekanntmachung: Elfie Haas, vom Theater in der Westentasche, feiert als Schauspielerin ihr 40jähriges Jubiläum. Mit Wirkung vom 21. Juli 1997 ernenne ich Frau Elfie Haas zur „Stadt – Kammerschauspielerin!“

Ferner gebe ich bekannt: Hier in meinem Atelier kann ich einen Lehrlingsplatz als Goldschmiedin anbieten. Ein bißchen Abitur und Begabung aber solche welche mit Ballettschule haben den Vorzug.

Am Arbeitsplatz selbst, ist das Tragen von Hieb- und Stichwaffen verboten!

Verehrte Damen und Herren, wir sind wieder am Ende angelangt. Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind!

Mein Dank gilt der Beleuchtung, Herrn Salke, des Ulmer Theaters. Herrn Rehm, stets mit seiner Ton und Lautsprechertechnik aus Erbach.

Mein Dank gilt besonders dem Chor aus Wiblingen unter Leitung von Frau Astrid Müller.

Vielleicht sieht man sich im nächsten Jahr wieder.

Ich wünsche Ihnen einen lauteren Heimgang.

12. Thronrede 1998

Dentler-Preis an den Dreikönigsbäcker Franz Mayer

Verehrte liebe Gäste,
wo sind sie nur alle geblieben, die vielen kleinen Bäckereien in Ulm?
Über hundert waren es nach dem Krieg.
Das muss man sich einmal vorstellen:
Hundert Bäckereien nur in Ulm – wie muss das frühmorgens schon geduftet haben nach frisch gebackenem Brot, knusprigen Brötchen, leckeren Brezeln – frisch aus der Lauge. Nach Genetztem und nach Seelen.
Hundert Bäckereien beginnen nachts um 1.00 Uhr ihr Handwerk und das rund um die Woche. Da war ja schon Leben nachts in der Stadt.
Ich stelle mir das so vor:

Bäcker, Gesellen, Lehrlingen – frühmorgens unterwegs zur Arbeitsstelle. Man grüßt sich und kennt sich, hält ein kurzes Schwätzchen, verabredet sich zum nächsten Frühschoppen…

Vielleicht war alles auch ganz anders, aber bestimmt nicht so wie heute.

Gottseidank duftet es auch heute noch an verschiedenen Stellen unserer Stadt nach Frischgebackenem — an etwa 4 Stellen in ganz Ulm.

Die Bäcker haben nächtens einen einsamen Weg. Das städtische Leben spielt sich über Tag und abends ab. Kein Wunder sind Auszubildende und Mitarbeiter schwer zu finden.

Dabei ist Brot und die Ehrfurcht vor Brot in unserem Leben fest verankert. Das fängt schon damit an, dass fast alle Kinder die Passage aus dem Vaterunser kennen: unser täglich Brot gib uns heute….. und oft genug landet das Schulbrot dann….na ja, da gibt es viele Möglichkeiten.

Und Gottseidank gibt es dann ja einen Bäcker der frische Brezeln in die Schule liefert. So einen Bäcker möchte ich Ihnen heute vorstellen.
Es ist die Dreikönigsbäckerei Franz Mayer in der Hasslerstraße.
Gegründet vom Vater im Jahr 1950
1950! Da war ich gerade mal 8 Jahre alt. „Kind, Brot wirft man nicht weg“ – ich höre es heute noch.
5 Jahre später gründeten Vater und Sohn Eiselen das Brotmuseum auf dem Galgenberg.

Da war viel los in der Hasslerstraße und beim Dreikönigsbäck. Busse voller Besucher des Museums machten damals stopp bei ihm. Und immer wieder wurde er gefragt „Warum gerade die Drei Könige?“
Fragen Sie doch Herrn Mayer nachher selbst. Er kann ihnen sicher noch viel mehr erzählen. Zum Beispiel die Geschichte vom alten Backofen damals in der Wilhelmsburg.

Ich kann ihnen nur erzählen, was für ein Glück es für das Wohngebiet ist, eine alte ortsansässige kleine rührige Bäckerei zu haben.
Die gerne auch noch Überstunden macht wenn Sonderwünsche eingehen. Eine Bäckerei die morgens schon ab 3.00 Uhr für Nachtschwärmer offen ist.

-Eine Bäckerei die liebevoll das Stück legendäre Eistorte für einen Kunden mit einer dicken Schicht Zeitungspapier einpackt. Damit nur ja nichts schmilzt.
Einer Eistorte übrigens welche eine Kreation des Sohns ist. Er ist ausgebildeter Konditor, Einzelhandelskaufmann und Bäckermeister. Alle Achtung – und extra Applaus!

-Eine Bäckersfamilie also, die ihren Beruf mit Freude ausübt, obwohl die Arbeitswoche Sonntagnacht beginnt und Samstag am Nachmittag endet.
Ein Treffpunkt für die unterschiedlichsten Bewohner der Umgebung. Man kennt sich, man schwatzt, es gibt ein Tässchen Filterkaffee. Ganz zeitgemäß. Filterkaffee ist der neueste Trend.
Man dräng sich ein wenig im kleinen Raum vor dem Tresen und hält sich gegenseitig die Türe auf während Frau Mayer nach irgendwo ganz hinten im Durchgang zur Backstube verschwindet.
Sie hat mich natürlich schon gesichtet und weiss das ich die Brezeln lieben ohne Salz möchte – die liegen eben hinten.
Ich könnte noch viel mehr erzählen. Aber Sie alle haben ja auch so kleine Anekdoten über Ihren Lieblingsbäcker, seine ganz speziellen Kreationen mit dem unnachahmlichen Geschmack nach irgendwas persönlichem… Kindheit… Urlaub… Großeltern…
Meine Lieblingsbäckerei – was Brezeln betrifft – ist die Dreikönigsbäckerei.
Und da bin ich bei weitem nicht die Einzige.
Freunde von uns aus Köln machen auf der Durchreise jedes mal Stopp wegen seinen legendären Brezeln.

Herr Mayer, Ihnen möchten wir gerne den Dentler-Preis 2018, den Ehrenring mit goldenem Kreuz überreichen.
Sie bekommen diesen Ring stellvertretend für all die kleinen authentischen Bäckereien, ohne die unsere Stadt ein Stück ihrer Identität verlieren würde.

Gisela Dentler

13. Thronrede 1999

Ulm, Sakramentsplatz vor der Goldschmiede

Verehrte Damen und Herren, Adepten, die Elite dieser Stadt.

Ich möchte Sie zur zwölften internationalen Thronrede herzlich begrüßen. Vorweg möchte ich meine Bewunderung aussprechen, denn bei der Reinigung vom letzten Jahr waren auf diesem Platz keinerlei Rauchreste zu sehen. Mein Respekt, sie hatten die Kultstädte richtig erkannt.

Solcher Geist gesundet den ganzen Menschen, fast täglich sind meine Organe das eigene Gespräch. Als junger Mann, ich habe lange auf mich gewartet. Mein Körper ist mit mir zufrieden. Wir sollten frühzeitig die Schönheiten des Innern erkennen. Ich meine das eigene Geichte des anwesenden Wesens. Das Wahrige muß durch uns hindurch.

Parsival, Zarathustra, Gralsritter, die Neosakralen, sie waren immer auch die letzten Thronfolger. Die Vorsokratiker wußten das, daß Gestorbenen ist nicht gleich tot. Das Geewigte, das vom Leib auferstanden, ist immer noch pures Gold.

Abwarten muß man, bis die Gene die Zeit ansprechen. Das Geistige am Körper, die innere Säule, braucht höchste Wachsamkeit, und alles Erschaffen, muß die Wirklichkeit selbst sein. Nicht vergessen, im Nichtsein muß man alles sein, sonst wäre man nicht der Schöpfende. Ich selbst denke, vor dem Nichtsein. Alles und nichts in mir, bin ich selbst.

Wo will er denn eigentlich hinaus – so würde man fragen? In dieser Erkenntnis berührt das Unkörperliche, das höchste von meinem Geist. Hohe Dinge müssen sinnvoll geklärt werden um Schönheiten zu machen. Das Ewige, das sind wir selbst. Wir alle sind Vollkommenheiten, vom Nichtsein des Seins. Ich kenne das, der ruhende Geist ist bei mir stets beweglich.

Ein Bild kann noch so groß sein, ohne Bewegung, ohne die Ruhe, bleibt es stumm. Und das Unsterbliche der Kunst, ist von Kunst die Kunst. Kunst sind abstrakter Wahrheiten, vom Wissen von Wirklichkeiten. Es ist Aufgabe des Künstlers die Welt daran zu erinnern, schöpferisch kreativ zu denken, unser Dasein gerecht zu gestalten.

Als Jugendlicher glaubte ich daran, daß über der Erde das Ideale schwebt, von Recht und Freiheit, was uns Menschen über das irdische hinaus trägt. Was sich an Meinem schätze, außer den anderen Wahrheiten, ist nicht die Einzigartigkeit, sondern vielmehr die Leidenschaft das Einzige zu erschauen, zuerkennen. Den Geist muß man weiden lassen!

Die äußere Schale hat sich von mir getrennt, was bleibt ist der Kern. Eine innere Säule auf die ich mich verlassen kann. Bin sozusagen ein Zurückgekehrter von den Himmeln, einer der sich mit dem Erdgebundenen vermischt. Ein grandioses des Erlebnis!

Adepten, es sind noch unerschöpfliche Kraftquellen die ihn uns vorkommen. Adepten, das Land der Gläubigen sind wir alle, das Heilige muß man heraus filtern. Nicht vergessen, andere Religionen können für uns Menschen höchst gefährlich werden.- Die Kunst der Phantasie sollten wir erforschen, die Disziplin begrenzt dort die Freiheit! Aber, durch die Schärfe des Denkens steht die Vernunft, dem Verstand nicht im Wege.

Als junger Mann trug ich noch ein Gürtelschloß so war zu lesen: „Gott mit uns“. Während meiner Karriere schuf ich mir ein Gürtelschloß darauf war zu lesen: „Gott mit mir“. Man hatte es mit solchen zu tun die den Wahrheitsgehalt von Kunst ignoriert und mißbrauchten.

Das deutsche Handwerk auf der ganzen Welt geachtet, vorbildlich, auch in dieser Stadt, mehr Kunstart im Handwerk sollten noch erkennbar sein. Das jetzige Niveau erhalten. – Alles Schöpferische ist vom Endlichen das Unendliche. Dabei geht es um das Maß des Erkennens, stets sind es Abbilder von Menschlichem. Nicht Begabtheit ist es, sondern was durch Geist geschieht, macht das Werk zur Kunst.

Das Wesentliche offenbart sich im sichtbaren Sein und gibt uns Einblick zum inneren Geheimnis. – Nicht vergessen, Geist hat auch seinem rechten Winkel, hat im Wahren keinen direkten Nenner, ist aber immer der höchsten Vollkommenheit am nächsten, ich.

Richtig ist auch, Thronreden gestalten den Kosmos und andere Räume des Himmels mit, von dort her kommt unsere Energie zurück. Der Mond, der lebt auch von meiner Kraft.

Für Fortgeschrittene, Nichtwissen heißt nicht, nicht wissen. Zu Nichtwissen gehört Weisheit und Erfahrung. Aber von Geist her, teil es uns das Innern mit. Man kann sagen, in 80 Jahren ist von uns hier nichts mehr zu sehen. Das Nichtwissen ist dort am Ende. Dieser Gotte greift durch, seine Ordnung, die Brutalität ist letztlich ein Teil von Schönheit.

Verehrte Damen und Herren, wir hören und ich darf Ihnen vorstellen den Chor aus Suppingen unter Leitung des Dirigenten Christian Vogt.

Chorgesang

Unlängst war in Stuttgart Kirchentag, den Aufruf zum christlichen Autofahren hat man vergessen, und die Muttergottes vom Ulmer Münster gehört schon längst zum Seitenschiff, wo ich besser mit ihr reden kann. Auch hier ist Wissen eines vollen Bewußtseins, wissen.

Übrigens in diesem Jahr bin ich noch nicht am Ende. Ich late sie jetzt schon ein an Silvester zum Jahrtausendempfang. Auf den Thron möchte ich mit Ihnen anstoßen. Das Höchste aller Welten, die Gottheiten neigen sich vor uns.

Adepten, sagte ich schon, Kultur steht höher als Politik, die Zeit kommt dann entscheiden nicht mehr Parteien, es sind die 7 Weisen die Vorsokratiker, die Wissenschaftler, die besten von Europa, Großbanken, das Volk, die Industrie, vorbei mit DAX und Fax. Diese erkennen den schwarzen Peter vor dem Spiel. Ihre Bereiche sind zu hohen Kunst geworden.

Nach meinem Ermessen müßte jeder Staatsmann 3 Semester Ballettexercitien vorweisen. Das gilt für die Herren Jelzin und Clinton ebenso wie für den jetzigen Oberbürgermeister Ivo Gönner.

Marschieren kommt aus dem Französischen und heißt auf Deutsch gehen. Das Gehen ist die Grundform des klassischen Balletts. In dieser Disziplin des Marschierens, des Gehens, kenne ich mich bestens aus. In dieser Erforschung, durchwandert der eigene Geist das andere, der Andern.

Zur Sache.
Sollte der jetzige Oberbürgermeister Gönner neu gewählt werden, müßte er noch 3 mal 3 Ballettexercitien nachholen. Dann wäre er für die Stadt, immer noch der richtige Mann, der richtige Jesuit. In dieser Jury erkenne ich keinen Erlaß. Kunst ist gewissenhaft gerecht und hat darin seine Schönheit.

Zum andern, mein ältester Bruder, stark im Charakter, dieser Egon exerzierte noch bei der Reichswehr auf dem Münsterplatz. Zum Dank wurde er Offiziersbursche bei einem hiesigen Major. Er blieb später auf dem Acker im Osten.

Meine Vorfahren, prähistorisch, stammten aus der Ukraine. Ein Volkstamm, man nannte sie die Lichtbringer, zogen nach Indien und verbanden sich mit der berühmten Königslinie Rama-Chandra. Als Indoarier, reich an Weisheit, an Schönheit kehrten sie über Rußland über Schweden, als Indogermanen auch nach dem Süden. Das innere Licht brachten sie mit und wurden bis heute darum beneidet. Diese Geistheit ist ein Erfolg des Westens.

Deutschland, das muß man einmal sagen dürfen, ist gerecht geworden durch den Glauben, für das die Menschheit nochmal Dank schuldet.

Schmarotzige ohne Charaktere haben wir genug im Land. Europa ist eine geistige Einheit, die Kultur, die Sitten sind gleich. Europa ist im Vorteil, sie hat die Stärke von Vielheit und hat die Stärke von Einheit. Verehrte Damen und Herren, Adepten, das muß man sich mitanhören. Der Geist ist vom eigenen Körper nicht abhängig. Geist vergeht nicht mit unserem Leib, das Wahre befindet sich nicht draußen in den Räumen, nicht auf dem oberen Fußboden, Geist ist eigenes Leben das sich selbst gestaltet, schöpferisch, meßbar in der sechsten Dimension. Das heißt auch, Geist erkennt im andern Menschen das Gute oder Böse.

Wir hören den Chor aus Suppingen

Chorgesang

Geist selbst ist ein Werkzeug, zur Linie, zur Fläche, zum Punkt! Im Gehirn, in meinem, sind Vorstellungszellen, ist Geist, das und vieles feiner ist als das, durch den Arteriengeist. Dieser selbst, macht sich im Nachdenken sichtbar. Besser gesagt, jede Mark ist eine zusammengefaltete Einheit. Jeder Zehner.

Wir selbst sind eine ausgefaltete Einheit, heißt, von Geist und Raum sind wir eingefaltet durch eine höhere Kraft die ausgefaltet sich eingefaltet und sind darum nicht weniger Wert. Auch hier hat Disziplin ihre Schönheit! Versteh wer will.

Seit vielen Jahren kenne ich mein Flug, ein Gottesmann bin ich nicht, obgleich habe ich es mit einem Gott zu tun der mich verkraftet der mich noch aushalten kann. In seiner Verwandlung erscheint er mir täglich und ist aus edler Gestalt.

Man kommt in die Jahre, da erscheint man sich selbst. Hier in Schönheit ausgeliefert zu sein, hat man sich hart erarbeitet! Es bleibt dabei, der ist der Weiseste, der über Wissen hinweg erkennt. Sagte ich schon, der klare, der frische Geist verschönt den Menschen. Solche Dinge sind schöpferisch und hat andere Nährstoffe. Die Selbstlosen werden in den Raum des Lichtes bestimmt, obgleich Unsterblichkeit ist noch kein Gottesbild. Das Ewige, daß Jetzige, im Wahrigen muß man dennoch „Siegfried Idyll“ stets neu besingen! Schoppenhauer, Augustinus sagten es vor mir. Es ist Aufgabe der Künstlerschaft das Neue in die Form zu bringen, die Abstraktion muß lesbar sein. Der Körper selbst muß den Geist ansprechen!

Adepten, als Mensch bin ich noch nicht erforscht, als Choreograph mache ich keine hohen Sprünge, mein Geheimnis ist, die Tänzerinnen zu zerlegen und erweckte sie zu höchster Vollendung in dieser Welt. Eine Rudolfinische Verzauberung!

Meine Sprache führt oft ins Dunkel aber gerade dort zeigt sich mein Gott am fröhlichsten. Wir alle stammen von einer gotzigen Frau, von einer Mutter, das will heißen, keine Angst wenn wir zu vollem Bewußtsein gelangen, solches Erwachen geht auch mal vorüber, wenn es einmal dunkelt.

Zum Jahre 2000 Gründe ich hier ein ökumenisches Frauenkloster in Zivil, für Frauen also die noch von Schönheit und Anmut reden. Mein Atelier ist wie Kirche, alles muß in die höhere Richtung, muß die Höhe durchwandern Geist kann man nicht immer Glauben man muß ihn auch erklären, ihn verspeisen.

Kunst, das Schöne, hat die Philosophie überwunden!

An die jüngere Generation sei gesagt, laßt euch nicht irritieren. Seit fröhlich belastet euch nicht an Vergangenheiten.

Das Ulmer Publikum ist ausgesprochen im Takt, daß Internationale sollte noch kräftiger hinzukommen. Mehr kann ich nicht hinzubringen. Wenn eine Spinne an ihrem eigenen Faden raufgrabbt, werde ich wohl ebenso an meinem eigenen Geist aufwärts kommen, dort wo mich anderes dann auch erkennt. Wer über eine Stadt nicht hinaus sieht, sieht nicht nur das andere Gute von unten.

Nach meinem Erkennen kommen Verstorbene weit in unsere Nähe zurück. Was wir fürchten ist ihre Gegenwart, dabei zeigen sie nur wo es langgeht. Und das ist das Verrückte daran, Geist läßt sich nicht beerden, er will zur lebenden Heimat in uns.

Geist muß den eigenen Körper umkreisen, nach dem Sterblichen gibt es eine höhere Geschwindigkeit als die Lichtjahre. Geist verkürzt unsere Ankunft in anderen Räumen des Himmels. Nach dem Rudolfinischen Denken wird uns ein neues Licht umfangen, Sophitia assoluta.
Es war wieder ein schöner Abend!

Verehrte Damen und Herren, wir sind am Ende, ich danke Ihnen das sie gekommen sind, mein Dank gilt dem Chor aus Suppingen unter Leitung des noch jungen Dirigenten, Herrn Christian Vogt. Herrn Rehm aus Oberdischingen für Ton, Technik, Beleuchtung, danke ich für seine zwölfjährige Teilnahme! Herr Rehm verdient die Ulmer-Schwörbrief-Medaille, Kaiser Barbarossa, Heinrich dem 1.

Vielleicht sieht man sich an Silvester zum Jahrtausendempfang, möchte mit ihnen auf dem Thron anstoßen!

Ich wünsche Ihnen noch einen ruhigen Heimgang! Wir hören noch den Chor aus Suppingen.

Chorgesang

Rudolf Dentler
Rex der Letzte

14. Thronrede 2000

Ulm, Sakramentsplatz vor der Goldschmiede

Sehr geehrte Damen und Herren, Adepten –

Das Wiedererkennen des Wesens, des Verborgenen, gehört mir selbst und das gibt man nicht aus der Hand. Ich gehöre nicht zu den Gekrümmten nicht zu den Eingeknickten möchte aber mal in einem besseren Licht stehen als bisher. Andere machen es sich leicht, man muss doch sagen wo es lang geht. Ich rede nicht nach dem Mund einer Gesellschaft wie sie es gerne hätten, ich rede über die Rechtschaffenheit von uns selbst, und da bin ich gern der Ruhestörer, auch unter uns Christen.

Das „Wahrsagen“ wird verjagt, mir geht es darum Wahres ans Licht zu bringen. Als staatlich anerkannter Künstler muss ich sagen was die Menschen hören müssen, nicht was sie hören wollen.

Kultur hat die schönsten Seiten die es gibt. Keine Idiotenkunst ist gefragt, sondern Kunst die der einfache Mensch noch begreift. Allerdings sich von Christ kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, das ist falsch. Das ist nur für solche richtig, die keine eigene Phantasie entwickeln, ein Motiv aus der Schräge kommt auch aus einer Mitte, nicht nur das, was in der Mitte ist. – Richtig ist, aus dem Dunkeln, aus der Nacht heraus wirken, nicht von vorne sondern von oben her gesehen werden. Ein Kunstwerk ist wie das Vorbild eines Bildes, ein solches geht über das Wissenschaftliche hinaus, ist aber vom Maßlosen angemessenes Maß. Es ist Geist, es ist Haftung und es haftet im Bewusstsein, ein Virtuose ist anverhaftet. Unser Geist empfindet jede Unverschämtheit die wir erkennen und ertragen. Die gerechte Form muss die Kultur reformieren!

So ist auch die menschliche Qualität unseres Daseins deutlicher geworden. Kunst als Kunst beweist unsere Zukunft! Ich selbst sehe dem Erreichten herzhaft entgegen. – Es geht im Erkennen um die Ankunft. So ist der menschliche Tod, ein Hinausdenken in höhere Räume. Ich denke auch an den Kult der Toten, die Totenkunst. Es ist ein Wiedererkennen neuer Kenntnisse. Nicht vergessen: das Naturschöne kann Kunst sein, so die Schönheit einer Frau oder auch die künstlerische Darstellung die sichtbar im Bilde steht. – Lege dabei größten Wert auf Geordnetes! Mit dem linken Auge sehe ich die Perspektive, mit dem rechten, den Charakter eines Menschen – von weither – hindurch.

Wäre ich ein Gott, – vom Wort allein wollte ich nicht leben, es wäre eine Welt des Erbarmens. – Die Heuchelei der andern ist nicht das Gebilde der Kunst, weil das Wahre sich im Wahren äußert. Ich sage es, weil ich dem Gesetz nach dem zugehöre. Wenn ich eine Tänzerin gestalte, um dem Urbild nahe zu kommen, verzichte ich auf die Wirklichkeit. Die Gleichheit geht der Ungleichheit voraus. Das Gesagte, sagt ja noch nicht das Sagende, obgleich mit dem Sagenden oft noch Nichts gesagt ist!

Was wir brauchen ist eine neue Frömmigkeit, eine Gläubigkeit des Rechts von Wahrhaftigkeit. Eine eigene Kultur unseres Landes sollte es sein. Kaum hat man ein neues Fundament wird solches aus Unkenntnis zerfleischt, das geht oft auch über die Medien hinaus. Etwas mehr Wagnis in unserer Stadt sollte noch hinzukommen. Hier kommt niemand so schnell hoch, die jüngere Generation läuft uns sonst noch davon.

Adepten, die Erde gibt mir geheime Zeichen, in denen ich erkenne. Primadonna, die Sophitia, trifft mich selbst, es muss etwas inneres selbst beleuchten. Eines vom Ersten, in Himmeln erhofftem, ist ein Grand Pliée, ein Relevé, eine Reverenz, eine Arabeske, – Sophitia wie sie vor dem Ulmer „Staatstheater“ steht, damit sollten wir uns frühzeitig befassen.

Man muss wissen, dass verstorbene Wesen eine höhere Geschwindigkeit haben als das Licht der Sonne. – Die Vorgeschichte muss die Beweise bringen, nicht nur das Jetzige. So hat unsere Gesellschaft echte Kultur noch nicht begriffen, ich selbst war nicht führungslos, gemeint ist keine Anteilnahme am Kulturopfer dieser Stadt. – „Die Ankunft einer Höhe, besagt den Zuruf einer Krone“.

Als Junge war ich in einem Spielmannszug, war der beste Trommler der Stadt und lief dort schon in der ersten Reihe, mit 18 hatte ich 4 Semester Kunstgeschichte hinter mir. Ein Mensch ohne Charaktere ohne gewaschenem Geist ist hier nicht lebensfähig. Nicht könnte man schöner sagen, vergeht auf der Zunge, als wie geistliche Wörter, nichts ist schöner übersetzt als „das hohe Lied“. Erstaunlich ist, dass das alte Testament von vorne bis hinten eine reine Männerwirtschaft ist. Die Propheten, die Könige, die Abrahams, alles Männer, dabei ist die Seele der Kunst, der Kultur, eine Frau.

Adepten hier trage ich ein Bischofskreuz, entstanden 1952, es ist mein Meisterstück. An der Hand ein Ring, zu diesem Anlass gefertigt, er erinnert an einen buddhistischen Tempel, gehört einer Weltreligion an, die uns noch etwas zu sagen hat. Wenn wir nachher unten wieder vereint sind, kann ich Ihnen das näher zeigen. Ein Abgelebter bringt doch noch das Wahrste durch seine Hände! Zum Zapfenstreich reitet Kaiser Barbarossa die Front ab, all das mache ich selbst. – Marschieren habe ich bestens erlernt. Neider, Hass, Ehrabschneider gab es zu dieser Zeit nicht.

Draußen in den höheren Räumen komme ich öfter mal vorbei, nach meiner Erforschung war der Mond schon mal bewohnt; das müssten die auf dem oberen Berg besser wissen, das sind keine Esel, sie haben ein Höchstmass von Intelligenz, was aber schon wieder verdächtigt ist. – Sie ist rühmlich unsere Universität und wäre ich ein gebildeter Mann, würde ich glatt meine Dissertation darüber schreiben. In meiner künstlerischen Erforschung komme ich auf höchst interessantes Nichtwissen, die Wahrnehmung bestätigt mir den richtigen Weg.

In einer metaphysischen Verwandlung sehe ich die Zukunft meiner Herkunft. Adepten, diese Stadt müsste schon längst mehrfach weltberühmt sein, wiewohl, störende Kräfte entziehen der Kultur den Sauerstoff. Ein Ende ist nicht abzusehen, dies geht auch über die Medien hindurch. Jedoch das Denken des Denkens, ist das Erfreulichste was man sich denken kann. Ich wurde an eine Wurzel geführt, die mir die Welt in einer höheren Leuchtkraft beschreibt. Auch solches gibt man nicht aus der Hand, niemals! Es ist ein sich Beweisen an der Vollendung einer Lebensidee, die sich über den Tod erhebt. In abgeschwächter Form auch eines unsterblichen Ruhmes! Ein Gottesbegriff der mir äußerst nahe liegt.

Weisheit ist die Vollendung des Wissens. Die Sophitia steht immer noch unverletzt vor dem Ulmer Staatstheater! Übrigens, ist sie die einzige Ballett-Skulptur die in Deutschland vor einem Theater steht. Desgleichen sind im ganzen Land zur Zeit 1325 Ballett-Tänzerinnen und Tänzer in den Theatern engagiert. Ein Klacks! Ausgezeichnet für unsere Stadt die auch weiterhin diese Sparte in unserem Theater unterhält. Hier geht Kunst im „Wesen“ durch den ganzen Körper hindurch, die Schönheit gehet neben dem Schönen einher. Unser Tun, unser Gestaltetes, ist die Sprache des gesagten Denkens. Kunst kann man nicht machen, sie kommt auf einen zu. Sie kennt auch keine Ästhetik sie ist sie selbst.

In einer höheren Welt erkenne ich eine Hierarchie von höchster Vollkommenheit und Endlichkeit; sie wäre hier die 9. Dimension, die uns Menschen überwacht. Ich selbst lebe nach meinem Gesetz, das richtig ist. Geist ist lebendiges Wesen.

Bevor Jeremias war, besorgte ich schon glühende Kohlen bis er dasselbe gesprochen hatte wie jetzt. Und da meine Seele ständig in Bewegung ist, trage ich meine eigene Bühne in mir herum.

Zur allgemeinen Information sei gesagt, ich bin kein Juwelier, aber seit 1966 staatlich anerkannter freier Künstler. Mit dem Äußeren habe ich nichts zu tun, werde aber dennoch von der inneren Macht eines Königs regiert, einer Kraft die mir mit Wohlwollen bekommt. – Wie gesagt, diese Stadt wäre die ausgesprochene Kulturstadt, kaum zu überbieten, vorausgesetzt, die Menschen gingen mehr, vollends aus sich heraus! Sparen, sparen, ein wenig Opfer muss man schon dazu erbringen. Es sieht ja gar nicht so schlecht aus! Allerdings, nach einer Umfrage ist jeder 6. Bürger von Neid und Missgunst befallen. – Es sind nicht immer die Pietisten, schon gar nicht hier die Elite. – Es sind die andern! Kampfhunde gibt es auch unter den Menschen, dies geht über die Medien hinweg. Dabei war doch die Stadt, die Garnison, in Schönheit diszipliniert! Ich kenne den Weg über mir und auf die Spuren meines Denkens konnte ich mich verlassen. Kunst, Kultur, Primadonna, ist wie ein durchgewalztes Blech aus purem Gold, edel biegsam, willig, schön! Ich bin hingerissen!

Verehrte Damen und Herren!

Über 30 Jahre Ulmer Universität, zu diesem Anlass verleihe ich der Wissenschaft, der Geisteswissenschaft einen neuen Lehrstuhl, die „Hermeneutik“, sie ist eine Lehre des absoluten Seins und die Freiheit eines kosmologischen Erkennens. Die Hermeneutik eröffnet uns Menschen neue Wege wie es weitergeht zu klaren Entscheidungen.

Die Wissenschaften, in allen Bereichen, sie meint in Wahrheit nicht nur die Wissenschaft, sondern die daraus erkannte Kunst selbst. Es geht ineinander über! Man muss um das namenlose Wissen wissen. Ich empfehle Ihnen schließen Sie sich meinem Weg an. Goldrichtig. Nur ich halte keine Beerdigungen. Mein Geist lässt keine Beerdigung zu, er lässt sich nicht beerdigen. Totenkult und Totenkunst, darüber müssen wir noch reden! Der jüngeren Generation, den künstlerisch Begabten empfehle ich, zieht in eine größere Stadt, dorthin wo ihr vom Volk, den Menschen schneller erkannt und ein bisschen gefördert werdet. Die jüngeren Generationen holen Euch wieder zurück! Die Redakteure der Redaktionen, sie sind allesamt die Höchsten, aber deshalb nicht die Großen der Größten! Mein Dank des Höheren, gilt der Südwest-Presse und einer guten Zusammenarbeit, wiewohl ein Extrablatt meiner Moskau-Ballett-Skulpturen von 1993 es schon hätte sein dürfen! Hocherfreut auch für die Leser!

Mein Dank gilt der Schwäbischen Zeitung, der Neu-Ulmer Zeitung und dem Südwestfernsehen ARD.

Verehrte Damen und Herren, Adepten, Sie sehen ja selbst, die Bevölkerung hier, die Stadt braucht mich, ich kann es Ihr nicht antun. Das heißt auch im nächsten Jahr werde ich den Thron wieder besteigen! Ich verspreche es!

Der Dentler-Kunstpreis wurde an die Damen Ströbele und Sugimoto verliehen für Ihre Leistungen innerhalb des Ulmer Jugendchores „Die Ulmer Spatzen“ . Dank für die Gestaltung der Veranstaltung gilt dem Jugendchor der Ulmer Spatzen und dem Dirigenten Herrn von Gilde. Ebenso Herrn Rehm für Ton, Technik und Beleuchtung.

(Vergessen Sie nicht, nur im Wissen von Nichtwissen kommt man ins Gespräch)

Ich, Rudolf Dentler rex
Ein Kreuzgeborener

15. Thronrede 2001

Ulm, Sakramentsplatz vor der Goldschmiede

Verehrte Damen und Herren, Adepten!

Ich möchte Sie herzlich begrüßen, im Besonderen Prof. Dr. Dr. Wodick und die Anwesenheit von Pater Hugo Weihenmüller aus dem Kloster Neresheim.

Adepten, in der Zwischenzeit hat mich von draußen ein Lichtkörper angezogen, eine Spur von Vollkommenheit! In dieser Epiphanie hat sich die Natur mir angepasst, habe aber keinen Einfluss darüber was nach dem Nichtsein sein wird. Wir wissen, die Wissenschaft macht das Unsichtbare sichtbar, die Kunst jedoch verwandelt das Sichtbare zum höchsten Bewusstsein für uns Menschen. Solche Hinweisung ist Nachweis einer Weltschöpfung des eigenen Seins. Ich kenne sein Geheimnis, kenne diesen Geist und solchen gibt man nicht aus der Hand. Was mich dabei stärkt, gesundet, ist das Wissen von Nicht-Wissen und erkenne darin meine Unsterblichkeit.

Auferstehung, darum muss man sich jetzt kümmern nicht erst zum letzten Tag und nicht allein durch Glauben. – Abgeschiedene brauchen sich um nichts kümmern, sie werden dorthin dirigiert was ihrem Leben vordem entsprach. In dieser Vielfalt ist meine Bewusst-Losigkeit einzigartig, hymnisch. Wer also sein Wesen, sein Anwesen ernst nimmt, der weiß, was er weiß. Er ist in sein Eigenes eingetreten und sagt das Wahre vom Sein. Uns öffnet sich eine neue Welt weil das Innere uns daran erinnert. Richtig ist, wir müssen wollen wie die Natur uns will. Das heißt, unsere Gene richten sich nach der Natur. Die Vorigen, Nitzsche, Schopenhauer, Hegel erforschten ihre Bewusstheit und waren am Metaphysischen dahinter, dicht dran. Wir sollten erst die Kunstnähe suchen, die Mitte unserer Phantasie, Kultur bestimmt unser Dasein. Nicht vergessen, Kunst-Werk ist nur, insofern es aus dem Geist entsprungen ist, auch dem Nährboden des Geistes angehört und nach diesem auch gebildet ist, von Geistes!

Dadurch steht Kunst-Werk höher als das Naturprodukt das jenen Durchgang nicht gemacht hat. Es geht um den ideellen Wert für uns Menschen. Eigentlich ist, – was sich auf diesem Platz zusammen spielt – dass man bei dem was man sieht, sich etwas denken muss. Bedeutend ist doch, dass man hier bedeutsames erfahren wird. Das von hier war niemals Imitation, niemals Abbild, niemals Kopiertes! Es war immer Echtes, Unverfälschtes, es war Kunst der Einmaligkeit.

Aus dem Natürlichen heraus vollbringen, dem einzelnen Menschen ist die Beweisung, bringen sie selbst ins Werk, hier ins Kunstwerk. Also keine Bürgerbildung sondern im Sinne von Kunst die Teilnahme eines begrifflichen Seins. Es begreift sich stets im Neuen, in Geistwesen einer Endlichkeit. Darüber kann man sprechen, denn ohne die richtigen Worte erreichen wir die Anderen nicht. Der Weg geht vom Wort zum Erkennen um uns zu verständigen. Seit vielen Jahren ist mein Schaffen im Gespräch zur Sprache geworden und von dorther wiederholte ich das Vorgedachte mit größtem Vergnügen. In Wahrheit geht es mir um das natürliche Wort, nicht um ein Herumgefuchtel in lateinischer Rhetorik.

Bildkunst gehört zum Ganzen und bildet in der Geisteswissenschaft um ein Noch-hinzudenken, im Wissen absoluter Vollendung. Deus ein Werk des Wahren, einer Kraft, ist erkannte Erkenntnis.

Anderes, Eingemachtes, kommt meist nur als Zwischenstück zum Vortrage entweder kommen die Zuhörer nicht rechtzeitig oder sie gehen zu frühzeitig. Dennoch, unsere Seele muss sich an das Neue hintrauen, das Unbekannte im Ohr hören. Nicht vergessen, es ist der Geist der das Neue sucht. Damit meine ich auch die Dichter, die Philologen, sie sollen die Neuzeit erweitern.

Adepten, draußen sind höhere Welten, höhere Vollkommenheiten, ein anderes Licht als wie hier. Wirklichkeiten muss man überschreiten, den Geist selbst anpacken um weiter zu kommen. Kunst muss an das Gedachte erinnern, unbewusst, an nichts.
Bewusstlos wäre die richtige Erschauung. Hier möchte ich Ihnen zum Überdenken Zeit belassen. Aber gesetzt den Fall, unter uns befänden sich Psychologen, Psychoanalytiker, dann empfehle ich Ihnen: Reden Sie mit Ihren Patienten, reden Sie. Unterbrechen Sie nicht, lassen Sie den Patienten ausreden. Reden Sie auch nicht dazwischen, auch nicht gleichzeitig. Bleiben Sie selbst ganz ruhig. Ich sage Ihnen, ein verlängerter Arm findet die Stelle am Haupt. Es ist Kunst! Ein Wissen von Unveränderlichkeit ist auf Beweis mit einbezogen – es hat damit zu tun, immer nur an Glauben glauben ständig die Frage, was ist Glaube – haben Kirche noch nicht begriffen. Eine Glaubenssprache gibt es nicht, sie sagt sich im Sagenden selbst. Das Sagende ist nicht Vorlesung wie jetzt, sie ist aber die Kraft des Erforschten und bringt das Wissende hervor.

Nicht vergessen unsere Erde vor Millionen Jahren noch im Wasser, daraus entstand die Natur, dann das Reich der Tiere, darnach das Reich der Menschen, nunmehr sind wir eingetreten in das Reich des Geistes, man kann sagen in eine Gott-Welt, einer großen Vernunft.
Sehen wir es mal künstlerisch – die Wahrheit in einen leeren Bilderrahmen bringen, sie selbst, die Wahrheit fragt man nicht, ob man sie sieht. Aber selbst im Rahmen sein, stellt Wahrheit selbst nichts dar. Aber, das ist Glauben denken, glauben epiphanisieren – es ist Kunst.

Gottheiten gehen am Dorf nicht freiwillig vorbei, nie. – Dort wird noch der Wein zur Weihe geschenkt, und dort nimmt der Tote noch teil am Fest. Es ist Kunst! Großstadt ist Technik, ist Härte, ist Geschäfte, gefühlsarm, kunstarm. Eines kann man mir wohl in dieser Großstadt nicht vorenthalten, in der Innigkeit des Denkens komme ich sofort ins wahre Gespräch! Denken soll nie abgrenzen, soll aber das Seiende überschreiten zu einer Endlichkeit eines Ewigen. In meiner inneren Welt berühre ich schon längst die Ballett-Chöre von Himmeln, grandios, einzigartig! Die Philosophie hat es da leichter, sie flüchtet sich in die Nähe meiner Kunst, eben, weil Kunst sich als Erkenntnis versteht und Wahrlichkeit ist immer das Ganze wie hier. Ist ein Nichtzweifeln an dem das man nicht sieht.

Mein Vorfahre, von Goethe, hätte gesagt: „Schon warnt mich etwas, dass ich dabei nicht bleibe!“ Ein Thronredner seiner Stadt würde vielleicht sagen: „Ich bleibe!“ In dieser Sagbarkeit bediene ich mich der Meta-Mesäischen Sprache. Die Wissenschaft soll beweisen, Gene haben sich der Natur hinzuzuwenden, auf deutsch, der Mensch wende sich dem Lichte zu, nicht der Finsternis.

Was das Meinige angeht, kann es nicht verhindern, sehe ich mich eines Leibes von Geiste her, umringt, ausgeliefert. Es ist eine Zeit höchster Faszination. Man könnte sich selbst abschaffen, entsorgen, zumindest sich wenigstens wissenschaftlich selbst erklären. – Seit Jahrzehnten setzte ich voraus, hat sich mein Schaffen zu einer Kunstreligion verwandelt, was uns allen zugute kommt. Auch ein Sprachwerk eine Sinfonie Morgen ist Kunstreligion. Letztlich, Kunst sagt mehr aus als es besagt, Schönheit, Armut, Wahrlichkeit! – Die noch fremde Sprachwelt der Metaphyse ist Hoffnung einer Endlichkeit, wir selbst sind mit einbezogen, in diesem Wissen gestalte ich, weil die Welt selbst das höhere Kunstwerk ist, und liegt hinter den Fakten.
Man kann ja darüber denken, nach dem Totem macht sich der Geist sichtbar, nicht mehr der frühere Leib, darum ist hier der Leib von Geiste her, nicht zu fassen. – Unsere Lebensphilosophie muss neu geboren werden, die Zukunft neu beschrieben werden, mit Zuversicht einleuchtender vermitteln. Auch die Wissenschaft soll ein Höchstmaß von Erkenntnis lehren. Und darum geht es doch, uns Menschen eine glücklichere Weitsicht erahnen lassen in einer Ausgelassenheit von Denken.

Solche Aussage ist nicht von dieser Welt, aber es geht um ein Wiedererkennen eines Wahren das immer in uns haftet. Letztlich, Kunst hin oder her, ein Auferstandenes hat höheren Wert, das Frau-wertige muß künstlerisch geschützt werden. Jede Disziplin, jede Position vor allem jedes Gefühl von Edelstem. – Wer denn sonst, die Frauen sind es doch, sie kennen das Naturgesetz, sie machen die Nahrung zur Speise. Nicht vergessen, die Speise zum Denken, das Gehirn zu sättigen, ist die Nahrung im Körper 7 Tage unterwegs.
Anders liegt es bei einer Speise in tausend Jahren, dort werden wir eine Nahrung essen, die nur den Geist sättigt, außer den Kartoffeln. Eine idealistische Ästhetik, die Ballett-Partitur, „Sophitia“ Croisées Rèlevés , ihre Arabesque, bedanke mich bei dem Ulmer Publikum, die Sophitia steht unverletzt vor dem Ulmer Theater. – Sie ist Kunstreligio.
Solche Kulturkunst wie dort ist mehr als sie von sich weiß. Aber das von innen Wohnende besagt das zu Sagende. Im Tanz des Balletts wird die Wirklichkeit überwunden, sie selbst ist denkendes Denken, in Verwandlung ihrer Bewegungschoreografie. Darin ist die Kunst des Heilens einer praktischen Wissenschaft voraus. Ärztliche Behandlung, die Chirurgie, in der Sache der Tätigkeit verdient höchste Bewunderung. Es ist Kunst! In dieser Ausübung liegt keine Begrifflichkeit vor, viel reden ist es nicht aber man muss im Wort drin sein und ob das Wort es auch so wieder besagt!
Ein Zuhören meint nicht ein Überhören des Hörens, sondern meint im Gesprochenen die Wahrlichkeit. – Im Denken das Wort hineinbuchstabieren, hineinbilden, es ist Kunst . – In diesem Sinne gilt, dass der Arzt oder ein Redner, das Ganze in der Natur zu sehen hat, um darin für den anderen, das richtige Wort zu finden. Was den Seelisch-Kranken betrifft, so kommt auch hier dem Arzt, der Heilkunst, eine Sonderstellung zu.

Wir wissen, erst war die Erde im Wasser, dann die Natur, die Pflanzen, es kam das Reich der Tiere, das Reich der Menschen nunmehr auf dem Weg im Reich des Geistes, die 7. Dimension.

Nach meiner Erforschung brauchen menschliche Zellstrukturen mehr Licht im Körper, eben geistiges Licht, ohne solche Zufuhr, würden Zellen vernichtet, nicht entsorgt, es entstehen Tumore. Die Viren jedoch können den Körper vernichten, nicht aber den menschlichen Geist. – Auch in diesem Bewusstsein überwindet die Kunst das Gesetz der Natur und darin müssen wir neue Worte wagen um heranzukommen an das was gemeint ist. Von den Philologen hört man erstaunlich wenig.
Ich selbst denke an ein höheres Licht, ein Licht das uns vereint. Auch meine Vollendbarkeit sagt mir das Ende einer Unendlichkeit. Obgleich, das Universum hat sich für uns Menschen noch nicht geöffnet.

Geehrte Damen und Herren, Sie gestatten, wir wollen uns heute meines Vaters erinnern, er war 16 Jahre alt, vor genau 100 Jahren, 1901, bestand er in Karlsruhe im Großherzoglichen Konservatorium für Musik, das 5. Semester. Als Virtuose und Dirigent spielte er als Abschluss die Konzerte für Violine von Acollai. Ich erinnere mich, er hatte auch so geredet!

Kunst muss über sich hinaus wachsen – bleiben wir bei Eigenem, bin selbst zum Wahrer, zum Verwahrer des Denkens geworden. Obgleich ich nicht weiß was Denken heißt. Zu einem Beispiel: Ich nehme einen Bilderrahmen und denke etwas hinein, besagt es oft mehr als Erkanntes heraus kommt, weil Reden und Geheimnis, nicht alles im Wahren weiter gibt. Ganz sicher ist, was mich überzeugt, ist mein Geschaffenes selbst, dass man aus Eigenem mehr lernen kann als aus Büchern. Erschaffe ich das Meinige, dann hat es mein Wissen des Vorwissens schon gewusst. Es ist Kunstreligio und suche die höchste Möglichkeit die es gibt, diesen Himmel zu berühren.
Meine Pilgerfahrt vom letzten Jahr führte mich nach Pavia, zum Dom St. Michael , meines großen Vor-Ahnen, Kaiser Friedrich, Barbarossa. Im Jahre 1152 wurde er dort zum Deutschen König gekrönt. Wir wissen, Barbarossa zog stets seine Burgen hinter sich her, Neresheim samt Kloster. Ganz anders, ein Rex Rudolphus, zieht immer noch einen Karren voller Ballett-Tänzerinnen durch die Gassen von Ulm hindurch.
Adepten, verehrte Damen und Herren, verstehen sie mich mit. – Wenn ein Mensch in etwas Aufgehen kann, dass er sich in seinen Kunstarten vergisst, gehört es zu den großen Segnungen die wir erleben. Vergessen Sie aber nicht, wir sind alle im Bild ein bildliches Vorbild und im Wesen eine Verwandtschaft, die uns nicht loslässt.
Jetzt am Ende danke ich Ihnen, dass sie gekommen sind. Ich danke dem Alb-Chor des Dirigenten Herrn Vogt.

Es folgt:
Verleihung des „Dentler-Kunstpreises“ dem Ehrenring mit goldenem Kreuz an Herrn Prof. Dr. Dr. Wodick, Stellvertretend der Universität Ulm.

Schwörmontag, 23.07.2001
Rudolf Dentler
Rex d. L.

16. Thronrede 2002

Mit Verleihung zum Dentler Kunst-Preis Ehrenring mit Goldenem Kreuz

Adepten,

die vorchristlichen Denker waren Europäer, und fragen wir nach dem Ursprung, so erkenne ich im Denken, einer ähnlich gleichen Art, unsere jetzige Zeit – nichts bleibt was es ist. Nach unserem Leben verändert sich die Form. Nur soviel Latein solle man wissen, um zu wissen, dass die Welt über uns, mit uns etwas zu tun haben muß!
Und bevor das Licht erschaffen wurde, war das Geborene schon im Wort. Als junger Mann erkannte ich das Geheimnis und blieb an mir haften. Rühmlich, verschönt in allen Dingen, und alles was entstanden ist. Ein klares Bewusstsein und der Ort an dem ich täglich wirke ist faszinierend, bin hingerissen! Der Wahn, die Glut, so ist Kunstwerk durch höhere Physis entstanden.
Kultur – Artistik, Religio, in allen Kulturen weiss man etwas über eine Verinnerlichung eines Hineindenkens gehüllt. Und immer noch ist das ansichselbst – glauben, körperlos dabei, bin selbst eine Leihgabe einer höheren Macht – mit herrlichen Erfolg. Ein Ende ist nicht abzusehen. Nur nochmals däftig ganz unten hindurch müssen, erniedrigt. Es reicht!!

Unsere Sinne sind Tasten und sagen eine schöpferische Wahrlichkeit für die Zukunft voraus. – Es lohnt sich über methamystische Sophistik nachzudenken. Wer diesen Ymnus kennt, der hat es geschafft und belehrt in Kunst, Theater, Musik, Ballett, in allem den Nachweis, die Beweisung!! Der Anreger, der Entdecker, der Beweger selbst ist Hinweis! Der Mensch ohne die Erde ist wertlos. Heraklit entdeckte den Begriff von Schönheit. Wir brauchen sie wieder, Hesiod, Simonides, (daher der Name Simon) und sie waren die ersten Germanische Sophisren. Germania heißt auf Deutsch: (Heilendes Land)
Nicht vergessen, denken wir an frühere Denkformen, im älteren China, dann entdecken wir die Nähe einer abendländischen Philosophie. Ontogoni ist Contemplativ, Unio Mystika und ist die Welt des wahren Seins. Zu anderem, Augustinus hat gesagt, geholte Äpfel des Nachbarn schmecken besser als die Eigenen. – Er wollte damit sagen, die höhere Artistik von Kunst sei besser als solche aus den Büchern. Als Neoscholastiker kenne ich meine Goldader bestens. Sie ist zeitlos, sie ist grandios und gibt man nicht aus der Hand.

Im kommenden Jahr gründe ich eine Sophisten Akademie die außer Charakter metallisches gestalten und Bewegungs – Kunst, des Ballettes, beinhaltet. Was ich selbst denke, und gestalte, übersteigt das Gewöhnliche, indem sie die Trennung von Subjekt und Objekt zur reinen Vollkommenheit aufhebt. Wir wollen eine neu erkannte Philosophie die unser Leben durchleuchtet und erkennt! Menschen, bei denen im Dunkeln dennoch ein Feuer brennt, sind Freuden von höchster Schönheit. – Ein Leben hat Sinn, der in eine geistige Welt eindringt und dort seine Existenz wieder erkennt. Meine körperliche Gelenke, meine Füße habe ich seit vielen Jahren, gnadenlos zutiefst selbst erfahren. Das weggegebene, die Geöffnetheit war dennoch einzigartig. Die Griechen nannten solches – Nousì. Etwas neues, – ein inneres neu entdecken. – Meine Choreographie, erste Position. Releve, Grand Plies noch hinzu, dann hebe ich ab!! – Ein Mensch fliegt! Das Denken, das ist das Gespräch der Seele und, hier muss man das Unverständliche näher verstehen. – Das Zuhören an Scharfsinn ist – Nousì.
Die Besessenheit, die Leuchtkraft! Seit Jahrzehnten verfolge ich den Gotte, als junger Mann, diesen schon verfolgt, habe dem Geist gefolgt! Ging strickt neben ihm einher. Den frischen Geist brauche ich – nichts abgestandenes von draußen, brauchen unverfälschtes! Erinnere mich, war selbst vor Uhrzeiten mit Himmel vereint, seither es nun Menschen auf Erden gibt. Man muss in die Natur in das Bildhafte hineingehen, auch die Natur ahmt die Schönheit der Kunst nach. Nur sie selbst merkt es nicht. Als Denker des Nachdenkens sehe ich für uns Menschen die Auferstehung vor mir. Oben vereint mit Mariens, unten der Tanz mit Primadonna. Plato, Sokrates, Diogenes, ich habe sie aus dem Leib ans Licht gebracht.

Adepten, die Kunst der Wissenschaft, sie muß uns sagen, dass wenschlicher Geist unser Nervensystem reinigt und vereint. Sie ist aufgerufen, eine gesunde Form von Ganzheit zu schaffen. Was man heute unter Kunst versteht war bei den Griechen eine heilige Handlung welches ein Innerliches nach Außen in Erscheinung bringt. Auch Kirche ist Kunstarte und schon längst draußen in der Welt um zu vereinen. Der höhere Wert an Kultur war vor Jahrzehnten besser in unserer Gesellschaft. Bin sicher, wenn wir den schöpferischen Anspruch unseres Volkes gerecht wqerden, außer Verirrungen von Kapitalmacht, kommt eine bessere Welt der Vernunft auf uns zurück!! Darum, ein Eines an dem die Vielheit der Menschen teilhat. So ist eine innere Hellsichtigkeit weitaus besser als ein aufgehendes Licht. Anders, der Künstler soll nicht so wahr gegen die Natur sein, aber er soll gewissenhaft gegen Kunst mit sich selbst sein. Das Meinige ist so geworden weil es notwendig war, so zu sein. Sterben ist ja eine Verwandlung zu einem unendlich Endlichen!

Da ich selbst einem höheren Gesetz unterliege, ist mir solches voraus – gesagt. Kosmografisch bildet Himmel und Erde mit Meinigem eine einzigartige Gestalt und in Verbindung eines natürlichen Geistes wird man dem Totes nicht begegnen. Achten wir darauf, Tag für Tag ist ein neuer Anfang, weil Anfang jung und geschmeidig ist. Alt ist das, das sich von sich entfernt. Kunst – Religio altert mich nicht an! Die Genen sind es, bin selbst ein Mensch der das liebt was nicht so leicht zu ergreifen ist. Hier die Elite, sie ist die Seele dieser Stadt, viele andere hingegen sind noch zugeriegelt. Obgleich, unter Gleichen, Göttinnen erkennen sich sofort, sie sind uns ähnlich, und wer nur die Sprache seiner Zunge verspeist – muß zum Raport! Das Gesetz des Rechts, sie ist eine Göttin. Habe sie selbst gekrönt. Aber auch sie reicht dem Gefühl des Edlen die Hand!! (Lex Spezialis)

Dennoch, eine Wachsamkeit bewahrt mich vor fröhlichen Gefahren! Rühmlich, verschönt, Subjekt, Objektives, das einsgewordene Denken belebt unser Bewusstsein. Ein Ort an dem ich wirke, hofft mich einfach an, wahrhaftig aus dem Leib. Was das Gehirn angeht so lebt es nicht nur im Innern meines Kopfes obgleich es hier offiziell seinen Wohnsitz hat, greift es nach außen nach der Welt. Das Gehirn, das sind auch meine Hände, meine tanzende Beine. Wer also über das Unendliche nachdenkt, ist auch im Endlichen. Das heißt, auch als nichtseiend kann der Mensch im Sein, sein. Als Methaphysiker erkenne ich eine Jenseitig keit die sich einer Außenwelt anschließt. Wir haben es auch mit Menschen zu tun die es verstehen mit Fallstricken, mit Stricken als Lebensfallen übereinher fallen. Die Mystagogin, Pristerin, sie schafft es, dem Nützlichen noch, einen Sinn zu verleihen. Den neuen Staatslenker sollte als Zielnahe stehen, Kultur – Schätze unseres Landes zu erwerben.

Kapitalisten begreifen die höheren Werte unserer Welt noch nicht! Kunst und Markt verstehen wir viel besser denn hier entstehen Eheringe die noch sinnvoll gestaltet sind die es draußen in der Welt nicht gibt. Meine Grundeinstellung seit eh war nicht nur Werke zu schaffen sondern auch die Wege zu nennen die uns Menschen befreien und aufhellt! Kultur – Kunst ist ein Hinzudenken einer geistigen Ordnung und kann man nicht groß genug darüber denken! Kosmologisch gesehen, also bin ich! Freuen wir uns gemeinsam darüber, im Nichtsein bin ich von Sein, im Sein. Dies übersteigt das gewöhnliche Erkennen in Verbindung des Absoluten. – Auch hier sollten wir die Wirklichkeit überschrweiten! Kunst – Religio in allen Dingen betreten wir neue Wege. Den Gesinnungs – Charakter sollten wir uns erhalten. Germanistik heißt auf Deutsch – Heilendes Land! Die Araber denken uns ähnlich und sagen, Gott habe das Wort und den Geist.

Die Auferstehung, die Ankunft meiner Herkunft feiere ich öfter. – Fragen wir nach dem Ursprung – bevor das Licht geschaffen wurde war das Geborene schon im Wort.
Adepten, wir geben bekannt, unsere Goldschmiedin, Birgit Lauer, hat ihre Gesellenprüfung Auszeichnung (Urkunde) bestanden. Für die jüngere Generation, international, vielleicht erfindet sich in den Jahren, anstelle gemeinsamen Denkens ein neues – Vater Unser. Sollte jetzt nicht gleich mit einem Aufstand gedroht sein, nicht! Dennoch, von Gemeinsamkeiten – fasziniert! Keine frühere Predigten sind gemeint sondern zeitlich gleiches Denken! Was ein Sagendes besagt, ist Wesenheit des Wahren! Dabei hat das Größte für mich kein außerhalb! Kunst, die Artistik, sie gibt dem Werk die Qualität zur Vollendung, und will auch darin im Sehen und Denken den europäischen Kern verdeutliche.

Vom Tanz des klass. Balletts, 4. Dimension der Bewegung, bin ich hilflos umzingelt. Aber auch hier sollte man über sich selbst hinaus gehen. Das heißt, man entehrt sich nicht wenn man im Denken des Schaffens, als Rufer, als Ausrufer groß geworden ist. Ich selbst kann mich nicht mehr hören, nur das Sagende zwischen den Lippen hört noch das Innere im Innen. Drinn bleiben sage ich, drinn bleiben! Meine Choreographie, sie stimmt! Hegel, Nitsche, Wagner, Heidecker, sie alle stehen mir zur Seite! – Letztlich, auch das sei gesagt, geliehen, gibt es mehr unsterbliche Frauen als sterbliche Männer.

Elite, Adepten, Damen und Herren, bedanke mich, dass sie gekommen sind! Psalm 1O4
(Sende aus Deinen Geist und Du wirst das Angesicht der Erden erneuern)

Rudolf Dentler
rex Erste

17. Thronrede 2003

Ulm, Galerie am Sakramentsplatz, mit Verleihung – Dentler Kunstpreis, Ehrenring mit Goldenem Kreuz.

Verehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie herzlich begrüßen, im besonderen Herrn Landrat Dr. Schürle mit Frau Monika Schürle. Begrüße den Chor aus Schnürpflingen unter Leitung von Herrn Wilfried Renner. So wie es aussieht sind wir wohl in Freiheit so richtig vereint geworden. Warum, es ist die Idealität, die Vereinung im Denken, eine Brücke ist geschaffen zum Sichtbaren unseres Seins. Es geht darum, so tief wie möglich einzudringen in das Innere des Menschen, es geistig zu erfassen. Das Meditative zu bilden, also, etwas, was uns vereint. Als junger Mann wusste ich es entgültig, habe erkannt, meine Seele selbst ist eine Frau, dem anderen Geschlecht androgynetisch angelehnt. In mir wohnt eine Göttin – sie geht neben mir einher. Seither gestalte ich in höchst höherem Wert – Kultur – Schönheit die fasziniert.
Wir sollten uns die feine Bildung zurückholen, Kultus der Weisheit, Salomeis. Schönheit von Geiste, überlebt die Welt, bleibt an uns Menschen verhaftet. Sie geben mir Recht. Die 7. v. Beethoven, Ballett Gisell, v. Adam, Entführung v. Mozart! Nicht die Vorherrschaft der Gier, des Fleisches, sondern die vielseitigkeit unseres Lebens ist richtig. Kultur – Kunst, mit sich eins zu sein ist Mystofisch, ist wahrlich.

Die Erfahrung des eigenen Seins geht weit über das Denken hinaus. Denn, das Erfahrene ist die Rückkehr zu etwas, aus dem man sich einmal entfernt hat. Darum, dass das Gehirn in der Zwischenzeit auch mal nachgewachsen ist. Wir sollten uns daher mit der Natur vereinigen sozusagen auch mit sich selbst, selbst zu einem unendlichen Ganzen. Das Ziel, das Höchste, ein allerletztes, mehrfach erlebt in Welträumen des Lichts vereint, außer sich war grandios! Eins sein mit allem – höchste Gesundheit. Assoluta!!
Ein Lichtkörper des Innern ist daher noch keine Entgötterung. Man sitzt ja nicht nur und feilt bergab, man wird selbst der Wissenschaftler seines selbst. Draussen wird es bald Nacht, drinnen bleibt es hell! – Eigenes Licht! Man muss dort gewesen sein, in oberen Welten, Ariaden, Arier – Tsung Tse Tao, sprachlos! Da muss man zurückkommen, geheimes erschautes hinterher sagen, so wie jetzt!
Ein saubere Kultur in einer Stadt sind wie hohe Zeiten, wie Hoch – Zeiten. Aber es muß gesagt sein, unsere Gesellschaft ist darin zurückgefallen. Der Verstand unserer Gesellschaft duldet fast nichts. – Die Vernunft hingegen, sie ist schöpferisch, lebendig, außergewöhnlich, hat Kraft, ist gewissenhaft, glücklich, sagt Ihnen ein Meister in Gold. Der Geist sieht hindurch und ohne Kraft des Denkens stirbt der Körper ab. So ist es, Phantasie, das Schöpferische, ist eine Sprache die man draußen nicht kennt. Aber, – die eine Stadt braucht!! So oder so.

Adepten, ich bin selbst Vorzänzer unserer Zeit, eine Arabesque, sie muß stimmen in einer Stadt, dann öffnet sich ein Körper zu wahrem Wunder!
Im, das im Körper sein, muß man die Gestalt gestalten! Nicht vergessen, Pas de Du, Grand Plie, Releve, nicht vergessen – das Schöne muß in Schönheit gekleidet sein, durch den Zellkern des Menschen hindurch. Es ist einzigartig, dort gewesen zu sein, dort bei den Endlichen! Aber, zurückkommen und es sagen, wie es dort aussieht, wie es war, ist richtig. Die Methaphysiker, die Philosophie die Kunst, sie studieren mich selbst! Für die nächsten 1OO Jahren, sage im Voraus, entscheiden sich die Menschen für eine höhere Kultur., Ist Höhenflug von Schönheit einer grandiosen Gesinnung. Dabei werden Sex – Hysterien zu anderen Werten verwandelt.
Die Psychosomatich aber, zeigt an wie der Mensch von Innen aussieht.
Selbst in den Jahren, ohne Anschein, war nicht schlecht, sehe immer noch ganz nach mir aus!
Eco Homo assoluta! Wir sollten endlich an die bekannte Religionen im großen denken, teilnehmen, erneuern, – dass wir eins seien in diesem Geist! Nicht schon wieder Kirchenjagd, nur weil sie dem Glauben nicht glauben, nicht die Echtheit vom Echten!
Anstatt, wahrlich und innig im Geiste sei. – Im nächsten Jahr ist Katholikentag. In Verbundenheit, die Gottesmutter, im Münster, muss in die Mitte de Raumes! Beichtstuhl des Glaubens allgemein, seitlich.
Meine Berufung, derer zwei, es blieb an mir haften und lebe in einem einzigartigen Körper, in einem der mich selbst will. Die Seele, das muss man wissen, – sieht nicht das Schöne – wenn sie selbst nicht schön ist! Wer aber sein Inneres sieht, sieht auch das äußere Schöne. Unio Mystika!! Nicht vergessen, wir sind nicht aus einem Bauch erschienen sondern aus einem lebendem Leib, ein insichselbst gekommenes Fleisch. Wir wissen, die idealistische Philosophie unserer Zeit ist die Meinige. – Im Seienden – das Sein!! Ich könnte es ja bei Seite schieben, das Eigene selbst weiter weg, und dennoch teilnehmen am Ganzen. Ontologisch gesehen, der Geist hat sich, mich, in sich hinein gerufen.

Verehrte Damen und Herren!
Mit Wirkung vom 21. Juli 2003, wird an Landrat, Herrn Dr. Schürle, Kunst- Preis, Ehrenring mit Goldenem Kreuz verliehen.

Man muss das sagen, und sollte ausdrücklich in Zeugnissen stehen, dass es die Deutsche Einheit ist, gerade in der Kultur, in einem höchsten Sinne, und besser ist als schräge Politik.

Hiermit in meiner Eigenschaft als Idiodit begrüße ich die Damen und Herren Doktoren, Professoren, auch der Universität Ulm – (eine gewisse Verwanschaft in Ehren wird ja noch erlaubt sein)! Wer Vollkommenheit erreichen will, muß eben daran glauben! Wiewohl, Wissenschaftler, Politiker, Philosophen, – sofern sie es sind, sind Kulturen und leben für sich selbst. In meiner Erkenntnis ist die Welt das, was sie uns bringt. Mich, mich!! Früher war es die Geisteswissenschaft des Denkens, oder so.
Die Philosophie unserer Zeit geht langsam zu Ende. Warum, weil in ihr die Kunst des klass. Mythos verloren ging. Geistigkeit visuell ist stehts neuer Anfang!! Weil die Welt nicht aufhört zu beginnen.

Daher ist das Originäre von allem die Wahrlichkeit unser Leben erleben. Es ist ein übersprachliches Erkennen, fast unerreichbar.
Sagte ich schon öfter, Kunst – Religion ist das, was die Sprache schon weiss. Ein Großteil meines Seins habe ich zu meiner Zufriedenheit gründlich untersucht! Kunst – Schönheit ist aus dem Geist geboren und steht höher als die Natur!
Der menschliche Zellkern, er macht uns Menschen zum Lichtkörper in un selbst. Moleküle, Atome, das Kleinzeug hat eben noch kein Bewusstsein so wie der Mensch der das Denken hervorbringt. Was mich in den Jahren faszinierte waren helle Erscheinungen in mir verhaften. Als 16-jähriger gründete ich in meiner Heimatstadt einen Spielmannszug mit Pfeifen, 2O andere gingen hinter mir her. Es war idealistisch! Das Fähnlein, das war ich selbst.

Möchte die Bürger dieser Stadt erinnern, wer den Kultur – Geist noch nicht begriffen hat, ist immer noch bewusstlos! Richtig ist, stehts etwas neues verkörpern, bis unsere Gesellschaft sich daran gewöhnt hat. Die Göttinnen dieser Stadt, das Frauliche, einwenig Feigling sind sie schon, denn gerade sie bestimmen unsere Kulturkunst. Mehr Mut zu neuen, großen Formenam Körper, mit Anmut.
So stehts geschrieben: Lasset die Frauen zu mir kommen und wehret ihnen nicht. Ihr ist mein Reich, der Glanz von Herrlichkeit. Wiewohl, die beste Rolle des Mannes, sie ist Kunst!! Am Ende, ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind und wünsche Ihnen allen noch einen schönen Abend.

Rudolf Dentler, Rex d. L. Ulm Schwörmontag 2003 21h

20. Thronrede 2006

Ulm, Galerie am Sakramentsplatz.

Verehrte Damen und Herren, Adepten!

Was wir brauchen ist das kristallene Denken, deklamieren! Kunst! Sie erforscht das Unbekannte unserer Seele. Kunst verzaubert, umtanzt und besingt den Geist. Die Philosophie, das hymnische Wesen, ist uns noch unbekannt. Natürlich brauchen wir die Wissenschaft!
Immer noch gelingt es mir, die Weisheit, das stoffliche Geistwesen, hervorzulocken, den Duft sichtbar zu machen! Nicht vergessen, der Geist von Schönheit ist mächtiger als Erkenntnis! In dieser Artistik ist Kunst ohne Chariten fast unerreichbar.

Die Vorfahren waren Erfinder, 5. Dimension, Heidecker schrieb von Zeit und Raum – Hölderlin, vom Maß des Seins. Nachweisbar, Aristoteles dessen Sohn war der erste Psychosomatiker. Aber schon als 12-jähriger Bub erkannte ich, von Sokrates, sein Denken, wenn er sagte, ich weiß, das ich nichts weis. Heraklit tanzt in der Sprache auf goldenem Draht.

Kunst, das Echte, erforscht das Unbekannte unserer Seele!
Politisch brauchen wir eine Elite von Menschen, die Besten sollten nach vorne, eine Elite von Glaubens religio. Unsere Kirche, sie ist immer noch ein Wunder, es sind soziale Einrichtungen, die Klöster Diakonissen, die unsere Erschauung erhellt. Kirche, die das androgyne Sein von Mann und Frau wieder herstellt, Ganzheit des Menschen. Es handelt sich um eine höhere Welt einer neuen Menschengestalt, naturhaft um Mensch als Mensch. Vereinigung der Gegensätze von Mann und Frau! Was den Geist des Denkens überschreitet, ist nicht nur die Sprache, sondern die Erforschung der menschlichen Seele.

Es ist faszinierend, meinem Leben mit übermut sich solch zuzutrauen! Richtig ist, Hoffnung, die Zukunftsich selbst zu überschreiten, ist ein Absolutes, um ein Ewiges zu erahnen. Die Arien, die Harfe, die Orgel, sie löcken an meiner Seele umher wie pures Gold.
Es sind Wege von Kultur, die in tieferen Bereichen des Innern, in Seitengängen der Seele, sich vergnügen. Ohne Alt zu werden, sich selbst erneuern, ist stets ein klassischer Anfang. Ja, ich bete, ich spreche in mich hinein und lobe das Unsterbliche. Es ist Kunst!

Wahre Wunder, sie ist die Welt, wie man sie in sich sieht. Die Gestaltung, die Kultur ist Rausch des Jubels und führt uns Menschen ans Licht. Kultur ist eine vorherrschende Kraft, sie ist hymnisch, sie ist schön.
Was meine Person angeht, das älter werden gelingt mir nur mühsam. Das verjüngen, bin darin bestens drauf. Ich habe es mit einem Gott zu tun, der rein geht ins Silber, ins Gold. Der kennt sich aus, man muß diesen Geist in sich selbst hinein rufen. Und solange ich noch wirke, verschönt sich die Welt. Dieser Gott braucht mich! Er kann sich auch verkleinern – er wird menschlich!

Dieser Gott ist auch ein Techniker, grandios! Mose, wir kennen ihn, er verweilte 40 Tage in der Wüste, und ich selbst predigte und zeigte meine Werke in über 40 katholischen Gemeinden, über unseren Landkreis hinaus und darin. Das Erkennende erkennt die Erkenntnis und erfasst den Ganzen Menschen. Sagte ich schon, die Schwelle von Hoffnung, von Zuversicht ist zu überschreiten, um in die Mitte eines höheren Geistes zu gelangen.

Das Leben, das meinige, Krone hin oder her, ich werde auferstehen, weil Geistlichkeit von Schönheit mir zur Erscheinung wird. Richtig ist, Skulpturen des Klassischen Balletts wird zu stärkster Ausstrahlung und Anziehungskraft. Als Charismatiker führt mich mein Bewußtsein des Absoluten zur Christozentrik. Nicht vergessen, in diesen Dingen und Freuden bin ich fast ein Heiliger!
Auch das sind prophetische Weisungen, die Sophitia, wie sie vor dem Ulmer Theater steht. Geist des feinen Denkens, die Welt muss in der Lage sein, den Menschen in einer geistlichen Kultur glücklich zu machen. Wir wissen, Geist und Seele bilden im Menschen ein Paar, ein Götterpaar und wirken im Guten auf uns ein.
Es ist spannend, in dieser Darstellung sich zu sättigen. Das Geistliche meines Denkens ist hier täglicher Gast. Bin umzingelt, verhaftet. In der Bibel, im Sirach Vers 11, steht schwarz auf weiß: „Gottesfurcht ist Ruhm und Ehre und eine prächtige Krone.“ Es sind Wege, und auch hier feile ich mein Denken zur Vollendung. Es ist Kunst! Ist selbst war Solist-Artist, kam aus den Niederungen, des Balletts, Grand-plié immer wieder nach oben.

Heute noch, mein Geist ruht gern auf meiner Zunge und habe mich für den höheren Intellektismus entschieden, es sind Chariten, die mich begleiten und bin darin inkarniert. Es hebt mich ab!

Mit den einzelnen Organen reden, sie sind wie Blumen unter der Haut, wahrhaftig. Weiterhin, feile an meinem Gedachten herum Schönheit – Glanz erkennbar ist. Wir wissen, der Mensch ist voller Geheimnisse, wenn wir verstehen, das Innere in uns sichtbar zu machen, ja das Höhere erschaut, ist man hingerissen an Inspiration, an Phantasie von Schönheit. Das Unsichtbare hat mich schon längst berührt. Als Charismatiker zur ästhetik geht es mir gut.

Es sind die Paare von Seele und Geist, die sich in uns erscheinen, und wirken auf uns ein. Heraklit, Piatgoras, Nikolaus v. Kus, Hegel sind alle im Charakter des Lichts. Die feine Witterung, den Duft des Geistes, zeigt mir den „goldenen Weg“.
Daraus ist auch hier ein Ring entstanden, „Der Goldene Weg“!
Weil sie schön, weil sie wahr sind! Weil Kunst Menschen gesundet. Androgene Erscheinungen sind noch unbekannt, wirken aber auf uns ein! Ich selbst erlebe ein Heraustreten des eigenen Seins. Wahrhaftig unvergänglich! Einer einzigartigen Wirkungskraft!!

Am Ende angelangt, ich danke Ihnen, daß sie gekommen sind! Gebe noch bekannt: die Tochter Ira hat ihre Gesellenprüfung mit sehr gut bestanden! Sie selbst bietet Ihnen um die Ecke Getränke an!
Aber hier, rechts, sehen sie die Königslinde, verziert mit einem weissen Sack hängend. Es handelt sich um eine Orgel-Spende, St. Martinsgemeinde in Westerstetten. Wenn Sie zufällig vorübergehen – lassen Sie etwas fallen.
Ich danke dem Chor, dem Dirigenten, aus Westerstetten, Herrn Schmöller. Dank dem Posaunenquartett. Vielleicht sieht man sich im nächsten Jahr wieder! Wir hören noch den Chor.

21. Thronrede 2007 / Ira Dentler

Ira Dentler besteigt den Thron ihres Vaters

Die Thronrede am Schwörmontag gehört mit dem Tod von Rudolf Dentler der Vergangenheit an. Aber einfach so klanglos möchten die Familie Dentler diesen Tag nicht übergehen.

Mit Hilfe von vielen Freunden –darunter Theaterei-Prinzipal Wolfgang Schuhkraft, dem ehemaligen Ulmer Kulturbürgermeister Dr. Götz Hartung und Kunstfreund Eduard Ohm – haben sich die Dentlers entschlossen, die Kultur der Thronrede an der Galerie-Außenwand der Gerbergasse weiterleben zu lassen.

22. Thronrede 2008 / Ira Dentler

Dentler-Preis an ehrenamtliche Mitarbeiter vom „Ulmer Zelt“

23. Thronrede 2010 / Ira Dentler

Dentler-Preis an Stadtreinigerin Erika Klapproth

Werte Adepten,

mittlerweile – nach 4 Jahren – fühle ich mich hier auf dem Thron schon fast heimisch. Die Sicht auf so viele Menschen ist faszinierend. An die Männer die jetzt enntäuscht sind, nicht die Leiter halten zu dürfen. Ich hab vor noch weitere Jahre hier rauf zu steigen. Es gibt also noch Chancen!

Liebe Adepten, schaut euch an, schaut euch in die Augen, ja, jetzt du, schau dich links und rechts um, schaut unsere Stadt an… diesen Platz. Geht’s uns nicht gut?

Ja! Uns geht’s gut! Hat sich was verändert hier? Nein! – Oder doch? Aber seht genau hin, hinter die Fassaden, hinter unsere Stadtmauern, hinter die Fassade der Dentler-Schmiede – auch hinter unsere Augen, hinter unsere eigene Fassade. (Pause) Wandel muss nicht immer von außen sichtbar sein.

Wer sind wir Ulmer? Was zeichnet uns aus? Welchen ureigenen Charakterzug haben wir? Wandeln auch wir uns? Beständigkeit – ein trefflicher Wesenszug. Seit rund 600 Jahren treffen wir uns am Schwörmontag um doch letztlich zu feiern, dass wir alle gleich sind. Unbedeutsam sind Stand, Titel, Geld, wenn es doch um’s Recht geht.

(Und) Rechtschaffen sind wir. Bemüht, dass alles seine Ordnung hat, dass auch die ungeschriebenen Gesetze für jeden gelten – für jeden, wer immer er auch sei, was immer er auch hat, woher er auch kommen mag. Hat sich nicht heute wieder unser Oberbürgermeister dafür verbürgt, dass er als erster Mann unserer Stadt, als Vorbild, allen gegenüber weiterhin ein rechter und gerechter Mann sein wird?

Wir geben hier aufeinander Acht, zum Beispiel dass niemand Müll einfach auf die Wiese wirft, dass der Müll auch getrennt wird. Diese Mülltrennerei soll uns erst mal einer nachmachen. Wir haben mittlerweile 4 Tonnen. Die Neueste ist blau.
Wir haben ja auch nur eine Umwelt – oder soll ich sagen: Nur diese eine Welt? Auch in Ulm nur EINE Umwelt. Dazu gehört es sicherlich auch, nicht unnötig Licht brennen zu lassen, nicht unnötig Energie zu verschwenden. Geiz, ja, der wird uns hin- und wieder auch nachgesagt. Aber vielleicht könnten wir die nicht gebrauchten Lichter einfach der Umwelt zuliebe ausschalten und nicht des Geldbeutels wegen. Wir achten hier in Ulm auch darauf, dass niemand sein Auto im Parkverbot abstellt.

Aber blicken wir hinter die Fassaden, auch hinter die Fassaden von Regeln. Sinnvoll ist es doch auch immer Regeln zu hinterfragen. Das lehrt uns die Geschichte! Starre Regeln verhindern, dass wir uns weiterentwickeln, dass wir etwas verbessern können. Starre Regeln bedeuten Stillstand – leicht übertretbare Regeln bedeuten Chaos. Es ist der so schwer auffindbare Mittelweg. Regeln, die hinterfragbar sind. Und die gibt es in Ulm! Und die gibt es auch in Bezug auf Parkplätze in Ulm!

Vielleicht kennt ihr ihn, den alten Philosophen, der seit 40 Jahren zu sich einlädt. Studenten, Musiker, Professoren und auch die ganz Einfachen mit Wein und den immer gleich guten Speisen versorgt. Vor den Gleisen steht die Tür in seine Welt offen.

Auf der Straße schon hört man manchmal die mal spaßenden, mal klagenden Melodien seiner Ziehharmonika. Drinnen sieht man ihn häufig die Welt mit einem Wörterbuch auf Griechisch erklären. Von Parasco ist die Rede. Von Parasco dem Griechen hier in Ulm.

Ein Regelwerk der Stadt hatte es seinen Gästen vor Jahren schon schwer gemacht: nur noch Anwohner durften ihr Auto abstellen, in den Straßenzügen, die dann doch immer leer standen. Wie dann auch sein einmaliges Lokal. Es war ein hinterfragbares Regelwerk, sieben Jahre lang hat vor allem der über 70jährige Parasco die Anwohnerparkvorschrift hinterfragt. Konnten nicht einige von den stets leeren parkplätzen für seine Kunden freigegeben werden? Dieses Jahr, endlich, dürft ihr wieder in der Wilhelmstraße vor einer der denkwürdigsten Gaststätten von Ulm parken und für ein paar Stunden einen großen griechischen Philosophen in Ulm erleben – auch ohne Strafzettel.
Es heißt ja Griechen und Türken seien unversöhnlich. Weit gefehlt in Ulm! Besonders ein Türke geht gerne bei dem Griechen Parasco ein und aus… Und er, der Grieche, bewirtet ihn, den Türken, gerne… Aber Moment? Ist es wichtig zu sagen, dass es ein Grieche und ein Türke sind, die sich verstehen? Erst Minuten ist es her, dass ich gesagt habe: in Ulm ist es egal, was jemand ist, was er hat und woher er kommt…? Kratzt am Putz, an der Fassade, wieder ist es die Fassade!
Ist es wirklich egal?
Schaut euch um, schaut einander in die Augen!

Ja, dir dort unten ist es egal, ob der links neben dir aus Russland, Italien, Cottbus oder München kommt.
Euch da unten ist es vielleicht egal. Aber nicht dem gesellschaftlichen Regelwerk!
Wir und die Gesetze sind lange auf dem gleichen Nenner: wenn jemand unsere Traditionen mit hochhält, wenn jemand unsere Sprache spricht, wenn jemand unsere Einstellung teilt: nämlich, dass man für seine Butter aufs Brot arbeiten geht und sich auch an die ungeschriebenen Gesetze in Ulm hält, dann gehört er ja wohl dazu! Nein, leider, dann gehört er noch lange nicht dazu, wenn er einen türkischen Namen träg. Dann ist und bleibt er auf dem Papier Türke. Auch wenn er Schwäbisch spricht. So jemand bekommt hier vielleicht einen Studienplatz – aber danach nicht unbedingt einen Job. Der Name bleibt, und damit bleiben auch die Vorbehalte. So jemand bekommt auch nicht automatisch einen deutschen Pass. Der schwäbelnde Türke wird hier nie wirklich ankommen können ohne uns, uns, die WIR ihm die gleiche Chance geben, wie jedem anderen auch. Wir schreiben es uns doch auf die Fahnen, heute, am Schwörmontag: jedem gegenüber ein rechter und gerechter Ulmer zu sein!

Kennt ihr den Lateinischen Ausspruch „pars pro toto“? Dieser einer Türke war nur EIN Beispiel für viele Ulmer, die ursprünglich von überall her auf der Welt kommen und vor den genau gleichen Hürden stehen wie dieser eine, von dem ich euch eben erzählt habe.
Viel passiert also hinter unseren Fassaden, hinter unseren Stadtmauern – auch ohne, dass wir es täglich sehen, täglich wahrnehmen, täglich hinterfragen oder auch täglich schätzen! Bitte schaut euch um!
Ist es nicht schön? Ist es nicht sauber, aufgeräumt – ja, gut, heute vielleicht … am Schwörmontag nicht… Zehntausende sind unterwegs, das hinterlässt Spuren… Aber morgen, ich versprech’s euch, morgen sieht’s wieder so aus wie immer.
Selbstverständlich sieht’s dann so aus wie immer. Selbstverständlich? – Nichts ist selbstverständlich!

Musik

Preisverleihung an Stadtreinigerin Erika Klapproth

Mein Tag als Stadtreinigerin:

Ich dachte mir: wenn jemand von uns einen Preis bekomt, muss ich auch wissen was er zu leisten hat.
Was in diesem Jahr bedeutet. Stadtreinigern!
Letzten Dienstag wurde ich morgens um 7 mit orangenen Klamotten und Sicherheitsschuhen eingekleidet. Röckchen und flipp flopps kamen in die Kiste und schon hatte ich den Kehrwagen in der Hand.
Schon seit Jahren hab ich mich gefragt, wo der ganze Müll hinverschwindet, der in den karren kommt. Wieviel Papiekörbe es in ganz ulm gibt und warum sie mittlerweile mit dächern versehen sind.

Ich weiss jetzt wieviele Cheesburger nicht geschmeckt haben, wievel abgetragene Schuhe vor deichnamm im Müll landen und wo sich die meisten aucher treffen. Auch Tastaturen sind keine Seltenheit.
Wagen hinstellen, bücken, Papierkörbe wuchten, Besen und Schaufel (die im Übrigen größer war als ich) zu koordinieren. Knochenarbeit. Muskelkater garantiert.
Das war nur ein Tag im Sommer. Aber Winter und Nachtdienste sind nicht zuvergessen.
Erst vor einer Woche war bei der Ebu Weihnachsfeier, da im Winter keine zeit bleib. Ich habe Geschichten gehört, die mich bis heute böse stimmen.
Kann es wahr sein, dass es zur regel gehört, das ein Fahrer der Müllabfuhr bespuckt wird, nur weil das gegenauto nicht binnen von sekunden dranvorbei fahren kann. Oder die Sache mit dem Winterdienst, der einer 80-Jährigen Frau mit seinem Pflug einmal die Einfahrt freiräumte und dafür einen Beschwerdeanruf kassierte. Von einem 35-jährigen Nachbarn gegenüber. Er wollte das gleiche Recht. Fazit, das menschliche Miteinander wird abgeblockt. Anrufe bei der Zentrale, das ein Kollege schon seit 10 Minuten beim Bäcker einen Kaffee trinkt, sind die Regel. Sätze wie: Leute in Orange haben kein Gesicht auch. Wehren dürfen sie sich alle nicht, das ist Pflicht.
Bestimmt gibt es auch Positives, z.b. wenn eine Oma schon mit der Tafel Schokolade winkt, wenn die Müllabfuhr naht.
Ich auf jeden Fall bin stolz drauf, dass ich einmal mitarbeiten durfte und es ist mir eine Ehre, dass jede Abteilung mir angeboten hat, einmal bei ihnen mitgehen zu dürfen.

Musik

An dieser Stelle sind Sie einen Gedankenaustausch gewohnt.

Was ist Kunst? 
Liebe Adepten, können Sie’s mir beantworten, können Sie sich’s beantworten? 
Was ist Kunst? – Schwierig! 
Was ist ein Künstler? – Noch schwieriger! 
Wer darf sich’s anmaßen eine ewig gültige Definition zu behaupten? 
Wer darf sich’s anmaßen, darüber wirklich zu urteilen, vielleicht zu verurteilen (seit einem Jahr mache ich mir geadanken darüber)?

Versuchen wir wenigstens eine bescheidene Annäherung: Der geneigte Kunstkenner möchte behaupten, dass Kunst halt neu, ausgefallen, provokant, chic, gesellschaftstauglich angesagt ist, auch eine Geldanlage. So eine Kunst darf auch kosten, sehr viel kosten und je mehr es kostest – desto mehr ist es wert! Künstlerisch wert? künstlerisch wertvoll? So ein Kunstwerk kann, muss aber nicht schön sein. Schönheit war mal in einer Epoche angesagt. Sind wir ehrlich: diese Epocheneinteilungen – waren sie den Künstlern jemals in ihrem Schaffensprozess wesentlich? – Nein, die Epocheneinteilungen sind Hilfsschablonen für uns, aber auch für die geneigten Kunstkritiker, um im Nachhinein die Strömungen, Gärungen, Themen und Neuerfindungen der Ausdrucksformen fassbar zu machen. Die Zeit der Epochen scheint vergangen – jeder braut hier sein eigenes Süppchen. Aber wer weiß, vielleicht fällt den Kunsthistorikern der Zukunft auch für unsere Zeit mal ein Name ein. Ein Name für ein Meer an Künstlern, für eine Flut, nein, eine ganze Schwemme an Künstlern. 
Kann denn die Welt überhaupt so viele Künstler, so viel Kunst verkraften?

Kunst, wagen wir doch noch mal ohne die geneigten Kunstkenner (von denen es übrigens auch plötzlich so viele gibt) eine vorsichtige Annäherung. Kunst, ganz gleich in welchem Genre, entsteht durch einen inneren Prozess, einen unbedingten Ausdrucksimpuls. Ausgelöst durch die Voraussetzungen der Zeit, der Umgebung. Ausgelöst auch dadurch, die Begebenheiten hinterfragen zu müssen, am Putz kratzen zu müssen, an den Fassaden rütteln zu müssen. Das Gewohnte wird durch die Infragestellung in ein neues Licht gerückt, entrückt, verrückt. Den Betrachtern, den Lesern, den Zuhörern, den Zuschauern schenkt die Kunst einen Blickwinkel auf das Neuformierte, so als könnten sie durch andere Augen, durch die Augen des Künstlers vielleicht, das nur scheinbar Gewohnte neu betrachten. Kunst ist so gesehen immer auch eine Bereicherung, Kunst bewegt, Kunst fordert auch – nämlich den Geist, die Seele, das Denken. Kunst kann anstrengend sein. Vielen zu anstrengend. Mühsam mag die Auseinandersetzung mit Kunst mitunter sein – aber es lohnt sich. Bei wirklicher, bei echter Kunst.
Liebe Adepten – Sie ahnen’s vielleicht. Ich möchte jetzt nicht nur auf die Fassade hauen, sondern auch auf den Putz! Hier war mal Kunst. Hier in Ulm war mal die Kunst Zuhause. 
WAR! 
Die Kunst muss wieder zurück nach Ulm! Gerade geht sie, die Kunst, Nabada, weil sich jeder des Titels „Künstler“ anmaßt. Das bedeutet einen Werteverfall, einen Missbrauch des Wortes an sich!

Lassen Sie sich von mir ein eigenes Erlebnis schildern. 
Ich wurde auf ein so genanntes Künstlertreffen eingeladen. Mit anwesend waren Schablonenmaler, im Stillstand befindliche Tragiker, Wortwiederkäuer, Klangpantscher – so genannte Eklektiker – …ey, das ist keine Krankheit, das ist der pure Ernst und das ist allen Ernstes ein Künstlerteff. 
Ich frage euch: Was ist da meine Rolle? Was soll ich da? Ich bin Goldschmiedin! Ich stelle an Metalle die Frage, ob sie in anderer Form neu scheinen können, neu erscheinen können. Und wenn ich einen Hut auf habe und mit schal rumlaufe, bin ich deshalb noch lange kein Künstler.
Liebe Adepten, wir kommen zum Schluss. Genießt die wahre Kunst. Genießt aber auch einfach die schönen Dinge des Lebens – die echten, ungeschminkten, unverfälschten Wesenszüge von Geschaffenem. Nicht das Aufgesetzte, nicht die Maske ist schön… Genießt vor allem die ehrlichen Menschen. Menschen wie unsere Stadtreiniger, die bescheiden und unaufgeregt dazu beitragen,Ulm zu dem zu machen, was es ist.

Liebe Adepten, schön, dass ihr da seid, schön, dass wir zusammen sind – lasst uns jetzt noch die Schwörmontagsnacht genießen und miteinander feiern! Und da Prinzessinnen sich manchmal auch etwas wünschen dürfen, wünsche ich mir heute, dass wir uns später, so gegen 4 Uhr früh, zahlreich auf dem Münsterplatz wiedersehen, wenn die Stadtreiniger auf’s Neue ihr Werk beginnen und wir dann gemeinsam Ulm von den Spuren unserer Feier be-freien und Platz schaffen, für neue Spuren. Ich danke allen die uns geholfen haben und euch fürs kommen.

Liebe Adepten, schön, dass ihr da seid, schön, dass wir zusammen sind – lasst uns jetzt noch die Schwörmontagsnacht genießen und miteinander feiern! Und da Prinzessinnen sich manchmal auch etwas wünschen dürfen, wünsche ich mir heute, dass wir uns später, so gegen 4 Uhr früh, zahlreich auf dem Münsterplatz wiedersehen, wenn die Stadtreiniger auf’s Neue ihr Werk beginnen und wir dann gemeinsam Ulm von den Spuren unserer Feier be-freien und Platz schaffen, für neue.

Ich danke Allen, die uns geholfen haben und Euch für’s kommen!

Musik zum Abstieg

Ehrenring für die Stadtreinigerin

„Sie erhält den Ehrenring mit Goldenem Kreuz für ihre liebenswerte Art, mit der sie, als erste Frau bei der Stadtreinigung eingestellt, ihren Reinigungswagen stets fröhlich und bürgernah durch die Ulmer Innenstadt schiebt. Aus der Ulmer City ist sie nicht mehr wegzudenken.“

Ira Dentler

Musik: Safran

24. Thronrede 2011 / Ira Dentler

Dentler-Preis an Samy Wiltschek von der Kulturbuchhandlung Jastram

Bevor ich mit meiner Rede beginne, auf die Sie sicherlich schon lange warten, möchte ich euch einen nicht ganz unbekannten Ulmer vorstellen.
Euer Beifall scheint mir ein untrügliches Zeichen, dass Ihr heute alle außergewöhnlich gut drauf seid… Aber… sind es denn tatsächlich auch alle? Es soll ja Menschen geben, selbst Ulmer, die an diesem ach so fröhlichen Schwörmontag, nicht im Stande sind, aus eigener Kraft zu lachen. So höret jetzt ein lied das genau davon handelt.

Es folgt das Lied: „Mein Lieblingsscheißgefühl“

Was ist Tradition?
Dass ich euch mit Adeptinnen und Adepten anrede?
So wie euch mein Vater, der König von Ulm, schon 1989 begrüßt hat?

Ich könnte dieses Jahr doch auch mal „Hallo liebe Leut“ sagen. Aber wär das noch das Gleiche? Ihr kommt doch hier her vor den Thron, weil ihr die Alternative Schwörmontags-Rede hören wollt und die beginnt nun mal mit Werten.

Also, werte Adeptinnen und Adepten, einer dieser Werte ist Tradition.

Quelle: Südwest Presse, Kamera/Schnitt: Lydia Bentsche, Redaktion: Johannes Sommer

Es ist ein Gebilde aus Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen, das in einer Kette von Generation zu Generation weitergetragen wird.
Wir alle sind Wissenträger: lernen, erfahren selbst, holen Ratschläge. Aber wir probieren auch aus, versuchen neue Varianten, und erfinden in jeder Zeit ganz neue Möglichkeiten – aber müssen die ganzen kleinen Läden weichen, damit wir eine Züricher Bankenmeile in unsere Innenstadt bekommen?

Ohne Tradition würden wir keine Epochen kennen, gäbe es keine Erfindungen, würden wir vielleicht noch immer in Höhlen wohnen und uns vielleicht mit einer dicken Venus aus Stein schmücken.

Tradition hat doch was, oder?
Wenn so viele vor uns schon den Weg gegangen sind, kann doch nichts falsch daran sein! Aber ist eine Masse wirklich immer auch der klügste Ratgeber? Das blinde Nachlaufen immer auch der sicherste Pfad?
Manchmal ja, manchmal nein!
Was ich sagen will: seid wach, hinterfragt, prüft nach – tragt die Tradition weiter, aber tragt sie mit Sinn und Verstand weiter. Nichts ist wertloser, als hohle, leere Tradition.
Und gebt Ihr auch immer einen Anstich, der sowohl dem Ursprung als auch dem Jetzt gerecht wird.

Nehmen wir das Schwörwochenende als Beispiel: es hat seinen Ursprung im 14. Jahrhundert.
So wie vor 600 Jahren feiert heute doch kein Mensch mehr.
Deshalb setzen wir uns heute auch auf Gummiboote, beschallen das Münster mit Popmusik und pilgern uns zuprostend durch alle Gassen.
Aber, liebe Leut, das Schwörwochenende darf auch nicht zum reinen Spaß- und Saufgelage verkommen.
Ivo, da müssen wir was machen! Es ist nicht nur meine Aufgabe, sondern auch Sache des Bürgermeisters, seinem Volk zu erklären, was wir hier eigentlich feiern.
Und abgesehen davon: Nur Menschen, die wissen, was der Ursprung unseres Feiertags ist, können den Sinn auch wieder in kommende Generationen weitertragen.
Sicherlich: in 50 Jahren sieht das Ganze bestimmt anders aus als heute. Vielleicht bin ich dann diejenige, die dasitzt und meckert, dass früher alles besser war.

Tradition und Veränderung sind und bleiben Feinde, die aber ohne einander nicht sein können. Ohne Veränderung würde Tradition verstauben und auf Dauer ersticken. Ohne Tradition als sichere Verankerung, wäre aber Veränderung, also Anderssein witzlos. Anders sein als was?
Tja, da scheiden sich die Geister. Und es wird immer Ulmer geben, die sagen: ha, des good idda, des hät no koina so gmacht wie Siiiie!!!

Probieren wir’s doch gleich mal aus, die Veränderung: Die Ulmer Prinzessin trägt doch traditionell ein langes rotes Gewand plus Diadem auf dem Kopf, richtig? Geht denn neuerdings auch eine Prinzessin in Strapsen? Jawohl, geht.

Wer von euch war bei der Rocky Horror Picture Show auf der Wilhelmsburg?
Da sind zu jeder Aufführung Massen in Strapsen und schräger Verkleidung hingepilgert. Diese Aufführung hat die sonst so zurückhaltenden Schwaben aus der Reserve gelockt. Sehr gut!
Übrigens auch gut, nein, hervorragend waren die Schauspieler! Unser Ensemble, in dem ich mal wieder ein halbes Jahr mitarbeiten durfte, ist so fantastisch. Ich ziehe mein Diadem vor Euch.

Es ist doch eine wahre Kunst in eine andere Rollen zu schlüpfen. Eine Schau-Spiel-Kunst. Eine Kunst, die wir immer dann nachzuahmen versuchen, wenn wir selbst mal Lust auf eine andere Rolle haben. Mit dem Ergebnis, dass wir uns zwar zur Schau stellen – aber ohne Kunst.

Wenn abends die jungen Mädls in ihre Discos staksen, wirkt ihr Aufzug doch eher wie eine misslungene Verkleidung und weniger wie ein individueller Ausdruck des jeweiligen Selbstverständnisses. Es ist vielleicht bestenfalls noch der neuerste Modeschrei. Bemerkenswert ist ja auch, dass alle gleich ausschauen, wie von der Stange.
Vielleicht ist der uniformierte Modeschrei nur der Schrei nach einer passenden Rolle. Verständlich wär’s ja: keine hat eine eigene Rolle. Und bei den Jungs ist’s nicht besser. Die tragen alle den gleichen windigen Schal.

Die Jugend ist eh arm dran. Was haben sie denn noch im Vergleich zu anderen Jugendgenerationen? Auf die Straße brauchen sie nicht mehr gehen! Wenn schon ihre Eltern als Wutbürger gegen Bahnprojekte und Atomkraft Sturm laufen – dann brauchen sie doch nicht auch noch demonstrieren, oder?
Die Generation Praktikum, also ihre direkten Vorgänger von vor 10 Jahren, hat noch immer keine guten Jobs – also scheint die Motivation dafür auch eher zwecklos. Die Spaßgesellschaft hat ausgelacht. Und Provokation – naja… wen will man denn heute noch provozieren? Vor allem mit was? Es ist echt schwierig!
… also sitzen sie auf der Donauwiese und füllen die Leere mit Bier. Das klingt trauriger, als es sich anfühlt.
Immerhin kommt sogar das Fernsehen und dann berichtet Taff, dass nirgends so schlimm gesoffen wird wie auf der Donauwiese. Das ist investigativer Journalismus, sauber rechercheriert und korrekt abgebildet. Falls die Fernsehleute neue schlimmste Saufwiesen suchen: in München gibt’s den Flaucher und den Englischen Garten, in Passau den KuWi-Strich und in Köln den Aachener Weier.

Vielleicht brauchen unsere Jugendlichen einfach noch ein bisschen Zeit, um auf gute Ideen zu kommen. Jedenfalls, ist es keine Lösung, ihnen auch noch die Plätze wegzunehmen, auf denen sie jetzt nun mal gestrandet sind.

Im Gegenteil, ich bin dafür, dass wir die Donauwiese ausbauen! Wie wär’s denn mit gemütlichen Sitzecken, Beach-Volleyball-Feld, Grillplatz, schönem Steg, und einer Public Viewing-Leinwand?
Dann könnten zwischen Fußballspielen auch mal Kinofilme laufen oder auch Inszenierungen aus dem Ulmer Theater. Die sinnentleerte Saufwiese würde zum Anziehungspunkt – für alle. Alt und Jung würden zusammen auf eine Leinwand glotzen, und danach ihre vermutlich konträren Ansichten debattieren. Ganz im Sinne meines Vaters! Der wär auch dafür, dass sich alle zusammen setzten. Dann bekäm die Wiese und damit auch die Jugend wieder Sinn und zwar wie? In dem aus dem Nährboden von Kultur, sprich Tradition ganz neue Ideen und Möglichkeiten wachsen.

Und so wären wir wieder am Ausgangspunkt:
Es geht um Werte, wie die Tradition zum Beispiel, es geht aber auch um Veränderung mit Sinn und Verstand. Und es geht darum, dass was vorwärts gehen muss! Das Leben zumindest kennt nur diese eine Richtung: vorwärts.
Aber, das ist mir schon auch klar, es ist und bleibt immer eine Gratwanderung.
Wie brachial darf die Veränderung nach vorne sein – ohne mit der Tradition ganz zu brechen? Darf eine Prinzessin Strapse tragen? Dürfen vielleicht schon, aber es soll keine Tradition daraus werden.
Aber eine tradition möchte ich nicht aufgeben und das sind Linsen, Spätzle und Maultaschen. Davon handelt unter anderem das nächste Lied von der ‚Omama‘, wobei diese spezielle Omama des Ulmer Liedermachers Walter Spira nachweislich nicht so liebevoll daherkommt, wie es uns in manchen Märchenbüchern immer wieder gerne verkauft wird:

Es folgt das Lied „Die Omama“

Und nun folgt die Verleihung des traditionellen Dentlerpreise, durch meine Mutter Gisela.

Liebe Adeptinnen und Adepten,
Ich sitze hier in der Nachfolge vieler Ulmer Spinner, Querdenker, Tüftler und Visionäre. Von einem erzählt das folgende Lied:

„Der Bärblinger“

Es muss vorwärts gehen, aber so, das wir Werte und Tradition in Ehren halten.
Übrigens Ivo, gut gemacht! der neue Bahnhofssteg hat jetzt auch ein Dach für die Obdachlosen, aber wo sind die Aufzüge zu den Gleisen?

So und jetzt noch für die, die’s vom Ivo nicht gesagt bekomme haben: Das Schwörwochenende hat seinen traurigen Ursprung in einer Art Bürgerkrieg. Dem einfachen Volk, den Gerbern, Fischern, Handwerkern wurde das Mitspracherecht im Rat entzogen. Sie gingen wutentbrannt auf die Straße, kämpften, so unerbittlich, dass sich die Blau rot färbte. Das einfache Volk hat gesiegt und es hat seinerzeit dem Bürgermeister den Schwur abgerungen, dass er fortan ALLEN gegenüber, ohne Ansehen von Stand und Reichtum, ein rechter und gerechter Mann sein werde. Damit er es nicht vergesse, sollte er jedes Jahr auf’s neue schwören. Und noch heute ist der Bürgermeister von Ulm der meistschwörende Politiker weltweit.

So, und jetzt wird gefeiert – unser Ulm, unsere Tradition, unseren Fortschritt – und zwar mit Sinn und Verstand!

Ira Dentler

Musik: Walter Spira

25. Thronrede 2012 / Ira Dentler

Thronrede beschwört das Gemeinschaftsgefühl

Was er wohl gesagt hätte, Rex Rudolphus der Letzte, wenn er noch auf seinem Thron an der Goldschmiede hätte sitzen können? Hätte der 2006 verstorbene „König von Ulm“ über „O tempores, o mores?“ philosophiert? Über sein Lebensthema, dass es das größte Abenteuer des Menschseins ist, dem Menschen gerecht zu werden?

26. Thronrede 2013 / Ira Dentler

Dentler-Preis an Monika Gschneidner, Botanischer Garten

Willst du nicht auch König sein? – oder du Königin? Ist der neben dir vielleicht schon ein König? Und wenn ja, warum? – Weil er kein Schaf ist.

Liebe Mitbürger,

wisst ihr, was einen König auszeichnet? – Ein König ist jeder, der etwas aus eigener Kraft geschaffen hat. Ein König ist auch jeder, der seine Ideale lebt und sich nicht als Lakai den inhaltsleeren Regeln anderer unterwirft. Einer, der die Augen aufmacht, der sein Hirn zum denken benutzt, der handelt, wenn es nach seinen Maßstäben notwendig ist.

Kommen wir zu der Definition von Schafen: Nein, erst noch möchte ich euch um etwas bitten: sagt mal alle „Mäh!“ seht ihr! Ein Schaf macht, was man ihm sagt, ohne es zu hinterfragen.

Wie das hier auf dem Platz vor dem Thron ist, ist das eine, aber um uns rum, das garantier ich euch, sind unzählige Schafe unterwegs! Sie trotten hohlen Worthülsen hinterher, sortieren sich brav in Vereinen, überlassen das mühselige Denken und Hinterfragen anderen.
Deutschland, liebe Adepten, ist das Land der Vereine. Die Deutschen pfeifen dadurch auf ihre persönliche Freiheit! Aber was zu viel ist, ist zu viel! Sie sind Mitglied in nicht nur einem verein, sondern gleich in mehreren. Sie sind im Verein gegen Stress, im Verein gegen unterdrückte Lebensfreude, im Verein für etwas und im Verein gegen etwas.
Wie im Großen, so auch im Kleinen: in Ulm formiert sich die eine Herde gegen Lärm. Kaum drauf läuft eine andere Herde dafür auf und ab.

Keine Frage, dass niveaulose Sauferei mit den hörbaren Ausmaßen Mist ist. Keine Frage auch, dass es in einer pulsierenden Stadt Toleranz braucht. Aber weshalb muss man jeweils nach blinden Regelkorsetten dafür oder dagegen sein? Könnten nicht einfach alle den ihnen angeborenen Kopf benutzen und von Fall zu Fall entscheiden?

Wer in der Stadt lebt, liebt die Möglichkeiten, die es direkt vor der eigenen Haustür gibt. Da ist was los, da ist Leben – und das macht Geräusche. Die, die sich heute beklagen, saßen vermutlich vor 30 Jahren mit im Biergarten. Und die, die hiergezogen sind, wollten doch der gähnenden Langeweile ihrer Dörfer entkommen. Liebe Adepten, lasst uns niveaulosen Krach freundlich von Fall zu Fall klären.
Ulm ist doch ohnehin so wenig bunt und büßt immer mehr alternative Oasen ein.
Das Dichterviertel hinter den Gleisen soll nun auch luxussaniert werden, vertrieben sind bald die dort lebenden Geringverdiender und jene, die einen Lebensentwurf entgegen der schwäbischen Einheitsschablone leben. Unter uns „Querköpfen“ ist so mancher stockkonservativer Pseudo-Hippie, Hülsen-Prediger, Regie-Harlekin und Wortwiederkäuer. Aber sie machen unser Leben bunt.
Lasst uns auf die wenigen kreativen Herbergen Acht geben, lasst uns die alternativen Oasen schützen, sie nicht von hohen Mieten und stumpfen Regulierungen zerstören. Dann gibt es Hoffnung, dass die wahren, ungeschminkten Querköpfe in Ulm bleiben und neue Kreative angezogen werden, die neue Farbe bringen.

Es gibt hier immer Leute, die wirklich viel auf die Beine stellen. Das muss nicht nur gelobt, sondern auch ausgezeichnet werden:

Den Dentler-Preis, der immer an Menschen geht, die etwas Großes für die Gemeinschaft leisten, überreicht traditionell die Frau des Königs, meine Mutter Gisela.

Verleihung Dentler-Preis 2013

Es ist erstaunlich: Wann immer in Ulm die Sprache auf Dr. Hans-Walter Roth kommt, gibt es die vielfältigsten Aussagen:

…ach ja, den kenn ich als Büttenredner. Großartig ist der!
…Ist das nicht der Augenarzt mit der Brillenaktion?
…ein sehr geschätzter Kollege, sein Wissen ist enorm.
…aaah dieser Querdenker bei der CDU?
…ja klar. Toller Typ. Feuerwehrarzt.
…der mit der Fliege?
…da war doch was mit der Armenklinik in Ulm. Hab ich in der TAZ gelesen.
…der Kontaktlinsenspezialist? Dem hab ich viel zu verdanken.
…wie war das noch mit den Kelten am Tegernsee?
…ich habs. Die Wiblinger Fechter.
…der hilft wenn Not am Mann ist.
Amtlich liest sich das so:
Dr. med. Hans-Walter Roth ist Augenarzt
Stadtrat in Ulm
stellvertretender CDU Fraktionsvorsitzender
Feuerwehrarzt
Träger diverser internationaler Wissenschaftspreise
Der Halberg Medaille
Vorsitzender des Redaktionsbeirats bei „Der Augenspiegel“
Gründer einer Armenklinik in Ulm
…und vieles mehr.

Ein langes Menschenleben sozusagen. Mit vielen Visionen die noch gelebt werden müssen.

Wir brauchen sie so dringend die Visionäre in unserer Stadt. Die wunderbaren Käuze und Eulen – Vögel der Weisheit, die vielleicht äußerlich wie Narren wirken, uns Mitmenschen an Geisteskraft Durchblick und Witz jedoch oft überlegen sind. Die bildliche Redewendungen wörtlich nehmen, um die Missstände unserer Zeit aufzudecken.

Zitat Dr. Roth: „Straßenstrich in Wiblingen lässt zu wünschen übrig.“ Daraufhin wurde eine längst überfällige Gefahrenstelle auf der Wiblinger Straße endlich durch eine Mittellinie entschärft. Roth: „Ich warte immer noch auf ein Dankesschreiben vom Alten Herzog“.

Der Sarottimohr auf dem Münsterplatz wurde von seinem angestammten Platz entfernt. Sarotti war eine Traditionsfirma in Ulm. Die Besitzerin bat Dr. Roth um Hilfe. Darauf folgte ein Dringlichkeitsantrag beim Gemeinderat. Zitat Dr.Roth: „Ein Schwarzer wurde vom Münsterplatz gewiesen“. Jetzt steht der Mohr wieder dort.

Aus dem Gemeinderat geplaudert: Zitat Dr. Roth:
…“und wenn sich dann alle wieder vertragen weil die Presse weg ist…“
Oder: Stadtrat kämpft gegen die Hundesteuer. Zitat Dr. Roth: „das war meine größte Niederlage in Ulm, jedoch meine größte Publicity in hunderten Zeitungen“

Meine allergrößte Ehrerbietung Dr. Roth. Missstände und Ungereimtheiten in unserer Stadt decken Sie auf und dann gelingt es Ihnen meistens sie mit Ihrem Humor abzuschaffen. Sie sind für uns Ulmer Bürger notwendig und unersetzlich.

Und wenn sich dann Mitmenschen wie die Schwestern Mall an Sie wenden, weil niemand ihr Anliegen ernst nahm, weil sie ziemlich hilflos ihre Sache öffentlich machen wollten – dann können diese Bürger sicher sein, bei Ihnen Unterstützung zu finden.

Wer und was waren denn die Geschwister Mall?
Die Frauen haben durch Zufall entdeckt, dass die Magirusvilla am Galgenberg abgerissen werden soll.
Um das zu verhindern haben sie sich an unseren Gemeinderat und den Oberbürgermeister gewandt.
Von dort kam keinerlei Hilfe.
Wie bei vielen anderen Hilfsappellen auch waren Sie Dr. Roth der erste Ansprechpartner
Der sich sofort für diese Aktion einsetzte.
Was als kleine Initiative begann wurde dann überregional diskutiert und kommentiert.
Diese mutige Bürgerinitiative einzelner Ulmer konnte nur durch Unterstützung auf höherer Ebene Gehör finden.

Wir brauchen dringend Ermutigung und Unterstützung all jener Mitbürger die mit offenen Augen und Ohren Ungereimtheiten in ihrer Umgebung bemerken und vereiteln wollen.

Das ist dann wie ein Stein der ins Rollen gebracht wird – der auch den vielen anderen Menschen Kraft gibt, ihr Anliegen, ihre Erkenntnis öffentlich zu machen. Damit sind nicht Leserbriefe und Kummerkästen gemeint, sondern ein echtes Einbringen in die Belange unserer Stadt.

Es ist nun schon einige Jahre her, dass mein Mann Rudolf Dentler, König von Ulm, täglich und allabendlich auf seinem Thron hier in der Werkstatt werkelte. Ideen gingen ihm nie aus. Ein Zukunftsdenker und Philosoph war er, eine schillernde Persönlichkeit, immer gut für neue Ideen, offen für alles Soziale. Kein Wunder dass Sie viele Stunden bei ihm verbrachten. Wir sind sicher, dieser Preis wäre – hätte Rudolf Dentler nicht schon seine Reise zu den Tänzerinnen im Himmel angetreten- von ihm überreicht worden. Er war auch einer dieser Kanarienvögel unter all den grauen Spatzen die unsere Stadt bevölkern. Empfangen Sie hiermit also den Dentlerring mit goldenem Kreuz, den Sie stellvertretend für alle Menschen erhalten die sich um die Kultur in nicht berechnender Weise verdient gemacht haben.

Antwort Dr. Roth:
Verehrte Gäste, ich bitte Sie noch mal um Aufmerksamkeit. Sie wissen sicher alle: Ohne die Frau an ihrer Seite könnten auch die begnadetsten Käuze, Lebenskünstler und Vorwärtsdenker ihren Weg nicht gehen. Es freut uns diesmal ganz besonders, dass Frau Roth, Katharina von Groß-Tudor heute bei uns ist. Sie feiert heute ihren Geburtstag bei uns. Herzlichen Glückwunsch von mir und uns allen.

Geburtstagslied
Wer König sein will, muss auch Verantwortung tragen und nicht in halb desinteressierter, halb feiger Manier warten, bis ein anderer handelt. Als letzte Woche in der Goldschiede eingebrochen wurde, war kein König in der Nähe. Klirrende Glasscheiben und dunkle Schatten haben die Diebe verraten, aber aufgehalten hat sie niemand, da diese Art von nächtlichem Lärm im Fischerviertel Alltag ist. Auch die Polizei hat keiner gerufen.
Der Schaden ist groß, aber was hilft‘s?! Das Leben geht weiter. Was einmal ein König geschaffen hat, kann eine Prinzessin und ihre Mutter ein zweites Mal wieder aufbauen.

Was ich euch dann aber doch mitgeben will, ist: macht die Augen auf! Schaut nicht immer nur auf das, was nur euch tangiert, sondern auch auf das, was unser Miteinander betrifft! Achtet auch auf das, was das Große und Ganze beeinflusst. An der richtigen Stelle eingreifen, an der richtigen Stelle großmütig sein. So manchem, der nicht die Kraft hat, nach einem Verlust weiterzulaufen, einfach Zuhören. Oft hilft schon ein verständnisvolles Wort. Lasst uns egoistischen Luxus überdenken: mit dem Auto in die Stadt fahren – muss das sein? Nehmen sie sich ein Beispiel an Herrn Roth, der wie mein Vater früher immer mit dem Fahrrad unterwegs ist. Ein heißes Vollbad, die günstigen Kleidchen, der billige Kaffee – was ist der Preis, den andere dafür zahlen? Überlegt, bevor ihr kauft. Überlegt bevor ihr handelt. Überlegt, bevor ihr für oder gegen etwas seid.

Überlegt, ob ihr jetzt wirklich alle „mäh“ sagen wollt.

Ein Hoch auf den Mann, der die Selbstkrönung erfunden hat. Rudi Rex Dentler, der erste König von Ulm. Ich wünsche euch, dass ihr seinem Vorbild folgen könnt. Verwirklicht eure Träume, lebt eure Ideale und schaltet euer Hirn ein!

Vielen Dank an die Band AL JOVO & LEA, an den Techniker Charli Rehm und an meine Leiterhalter.

Bis zum nächsten Jahr.

Ira Dentler

Musik: AL JOVO & LEA

24.07.2013 | Augsburger Allgemeine | Dagmar Hub

Lieber König als Schaf

Ulm Von Schafen und von Königen erzählte Ira Dentler, Tochter des 2006 verstorbenen Schmuckphilosophen und „Königs von Ulm“, Rex Rudolphus des Letzten, in ihrer alternativen Schwörrede auf dem Thron ihres Vaters an der Goldschmiede im Fischerviertel – und erreichte dabei, dass die Menschenmenge unter ihr aufgefordert „määäh!“ machte.

27. Thronrede 2014 / Ira Dentler

Dentler-Preis an Ute Brischar von der Kulturenküche Ulm

Freunde Der Weisheit,

wir haben uns immer für Egoisten gehalten, die nur ihren eigenen Nutzen im Kopf haben. Dabei gibt es längst ein neues menschliches Wesen, das die Bühne der Weltgeschichte betreten hat.

Dieses Wesen heisst, Homo Empahtikus! Wehe dem, der sich heute nicht in andere einfühlen kann. Die Empathie gilt als Schlüssel zum Erfolg, und damit stecken wir dann auch schon mittendrin im Schlamassel.
Kann man mit diesem Wort etwas anfangen, oder ist es völlig verhunzt. Das ist auch die Frage an euch heute Abend. Ist unsere Kultur empathieorientiert? Was versteht man unter Empathie?
Wer hat eigentlich, wenn es um moralische Entscheidungen geht, den Hut auf? Das Mitgefühl, oder die Vernunft?

Empathie ist ein zentraler Teil menschlicher Beziehungskunst. Sie gehört zu unserer genetischen Ausstattung, ist also ein naturgegebenes Geschenk. Ohne Empathie gäbe es kein Verständnis, keine Solidarität, keine Hilfsbereitschaft, keine Nähe zwischen Menschen. Unser Einfühlungsvermögen befähigt uns, am Leben anderer teilzuhaben, uns zu entwickeln und im Austausch mit anderen über uns selbst hinauszuwachsen und damit ist nicht die Empathie als Schlüssel zum eigenen Erfolg gemeint.

Da fällt mir spontan die Hilfsaktion für die überschwemmten Länder Bosnien und Serbien ein.

Die zuletzt in den Ehinger Anlagen wohnende Mutter mit Ihren Söhnen, welche von Nachbarn Essen und Decken bekommen haben. Oder gar die Mundpropaganda, die uns auf das Elend der syrischen Flüchtlinge aufmerksam gemacht haben. Die emphatische Teilname am leid eines Anderen kann man nicht aufzählen.

Viele Menschen habe ich am Donaufest getroffen, die bei Wind und Wetter zu den Ständen gegangen sind um die Aussteller zu unterstützen.

Und trotz dem Wetter, wurde gelacht und mitgefeiert. Neben mir saßen Familien aus Ungarn und Rumänien, es waren Alte und Junge mit am Tisch und endlich hat sich das Publikum hier in Ulm mal gemischt. Und das wichtigste: nirgendwo hab ich gehört „hier ist scho besetzt“, es wurde zusammen gerutscht, angestossen und mit Hand und Fuss geredet bis tief in die Nacht.

Selbstsucht war gestern. Wenn wir das nächste Mal genervt an der Kasse stehen, weil es nicht weiter geht, sollten wir mal ein nettes Wort an die Kassendame richten oder bei den Einkäufen ein klein wenig privat werden oder den Busfahrer der grummelig vor sich hin starrt weil er vielleicht sorgen hat, einfach mal freundlich anschauen. Erzählt doch einmal nicht von euch selbst, sondern hört nur zu. Ihr werdet nicht glauben, wie viel Magie Zuhören, Empathie und ein ehrlich gemeintes Lächeln verbreiten.

Das Lächeln eines Fremden versetzt uns spontan in gute Laune. Wir spüren intuitiv, wenn sich hinter einer aufgesetzten Freundlichkeit ein ganz anderes Gefühl verbirgt.
Mehr ehrliche Empathie wünsche ich mir auch von unserem Intendanten und dem Ulmer Gemeinderat.

Nun gebe ich weiter an meine Mutter Gisela Dentler. Sie überreicht den diesjährigen Dentlerpreis.

Verleihung Dentler-Preis 2014

sollten Sie auch das Ulmer Münster ins Herz geschlossen haben, so gibt es eine gute Nachricht für Sie: Im Hallelujah-Kämmerle gibt es jetzt endlich Steckdosen für die Putzwagen. „Für wen ist das denn wichtig“? fragen Sie sich jetzt. Na ja, für die guten Geister eben, die Helfer die alles so machen was man halt so tut. Die der liebe Gott immer dahin schickt wo man Hilfe braucht.
Haben Sie sich schon einmal gefragt wer da immer die Böbbele aus dem Sand am Kerzenständer klaubt? Und dabei entdeckt dass es lauter kleine Kunstwerke gibt? (Einige von diesen Sandskulpturen können Sie in unserem Schaufenster bewundern.)
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht wer die über 300 Decken im Münster sorgfältig zusammenfaltet und gegebenenfalls auch reinigt?
Ist Ihnen schon aufgefallen dass die Gebetszettel immer ordentlich und lesbar aufgehängt sind?
Haben Sie sich schon mal gewundert dass vor den Portalen des Ulmer Münsters nie Spuren von nächtlichen Festgelagen zu sehen sind? Schaut mal am Samstag oder Sonntag vorbei:
Das Hauptportal reinigt Ruth, das Brautportal wird von Zwillingsschwester Eva übernommen.
Sind Ihnen die Steinmetze schon mal über den Weg gelaufen?
Stets adrett gekleidet?
Wer da wohl hilfreich mit Nadel und Zwirn zur Stelle war wenn Knöpfe lose, Reißverschlüsse kaputt und Nähte aufgerissen waren?

Es gibt in unserer Stadt viele gute Geister-Mitbürger und Bürgerinnen eben-die ihr Herz auf dem rechten Fleck haben und mit viel Liebe und Begeisterung ohne zu murren zur Stelle sind wenn es not tut.
Aber es gibt nur eine Spülkönigin die ab Januar in der Vesperkirche ihrem Fulltimejob nachgeht. Und das seit 19 Jahren.
Soviel ich weiß gibt es in Ulm auch nur eine, die auf dem Weg vom Ulmer Münster zum Betreuungsdienst im Dreifaltigkeitshof unserem Oberbürgermeister mit offenen Armen entgegenläuft und ihm einen Kuss verpasst.(anschließend erholt sie sich davon bei Samy Wiltschek in der Buchhandlung) Soviel ich weiß hat noch niemand ausser ihr 700 Paar Kuschelsocken verteilt, selbst gehäkelt, mit extra Rand damit sie nicht runterrutschen. Sie heißen bei uns allen „die Höhnchen.“

Hiermit stelle ich Ihnen also unsere diesjährige Preisträgerin vor. Es ist Ruth Höhn, in Ulm bekannt als Ruthle.
Liebe Ruth, mit uns freut sich halb Ulm daß Du hier geehrt wirst.
Aber jetzt erst ein paar Daten über Dich:

Daß Du 6 Jahre älter bist als ich das macht mich ganz neidisch-so wie Du aussiehst und rumwuselst. – Du bist Ulmerin durch und durch, bist hier in die Wagnerschule gegangen und danach in die Frauenarbeitsschule. Kein Wunder kannst Du mit Nadel und Faden so gut umgehen Kummerbänder für die feinen Herrschaften nähen und Socken nach Maß häkeln.
Als Du 20 Jahre alt warst hast Du für die nächsten 13 Jahre in der Diätküche in der Schaffnerstraße rundum nach dem Rechten geschaut.- Logisch daß Du die Vesperkirche fest in der Hand hast.
Als Du Deinen Mann mit 3 Kindern geheiratet hast und noch eine gemeinsame Tochter bekamst warst Du erstmal Hausfrau.Voll und ganz. Kitas gab es damals noch nicht.
Als vor 19 Jahren die Kinder groß waren und Dein Mann starb hast Du Dir halt ein neues Geschäft gesucht. Was für ein Glück für uns alle.
Wo wuselst Du denn überall rum?
Was sagst Du ?:
„Zum Münsterjob bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind“ Ah ja. Dann sortierst Du noch die Blättle für die Lukas- und Paulusgemeinde.
So an die 3000 Stück. Und das in Teamarbeit wohlgemerkt, was Dir als Einzelgängerin sicher schwer fällt.
Wie viele Alte und Hilfsbedürftige Du betreust mit ganz wichtigen Dingen wie Gummibänder in Unterhosen nähen weiß ich nicht, aber wenn sich ein echter General in Ruhe jetzt mit Dir duzt – sagt das doch alles.
Wenn Du als Sonnenschein durch die Bahnhofstraße läufst und bemängelst dass die „Leut rumlaufet wie wenn sie vom Keller rauf komme“ dann bist Du uns besonders sympathisch,Denn-wie sagst Du so schön?
„Des kann i ja gar net brauche wenn die Leut immer so grimmig sind.“

Bleib so wuselig, hilfsbereit und um keine Anekdote verlegen. Schaff viel aber nicht zu viel und bleib noch ein wenig hier bei uns.
Hiermit überreiche ich Dir den Dentlerpreis 2014, den Ehrenring mit goldenem Kreuz.
Wo ist denn Deine Schwester Eva abgeblieben, welche Dir immer treu zur Seite steht?
Sie hat einen dicken Dankesstrauß verdient.
Vor 125 Jahren wurde der Münsterturm vollendet. Damals haben viele zusammengeholfen, um diese Bürgerkirche innerhalb der Stadtmauern zu realisieren. Daran wollen wir erinnern mit einer Bürgerkette, die so lang ist, wie das Münster hoch.

Wir rufen euch alle noch mal auf: Bringt uns ein Stück Kette und seit Teil eines Miteinanders, wie damals bei dem Bau des Münsters. Bei einem großen Finale 2015 knüpfen wir all unsere Ketten aneinander und stellen sie im Ulmer Münster aus.
Unter mir hängen schon einige liebevoll gefertigte Teilstücke. Da hängt zum Beispiel ein Stück Ulmer Theater, ein Teil der Uni Ulm und eine grossartige Kette von der Friedrich von Bodelschwing Schule.

Eure Kette muss unbedingt mit dabei sein. Nehmt euch Flyer mit, fragt nach oder kommt zu einem unserer Kettentreffen.

Ich hoffe wir sehen uns!

Ich hab alles gesagt, wir sind am Ende.

Danke an Charlie Rehm, durch Ihn wird die Thronrede erst zu einem Kunstwerk! Vielen Dank an die Band Al jovo und Lea, die uns schon im letzten Jahr begeistert haben.

Und vielen Dank für euer kommen, ohne euch wäre gar nichts!

Ira Dentler

Musik: AL JOVO & LEA

28. Thronrede 2015 / Ira Dentler

Dentler-Preis an Ruth Höhn „Ruthle“, Frau für alles „Ulmer Münster, Vesperkirche“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

es ist an der Zeit. Zeit auf Wiedersehen zu sagen. Zeit für einen Neubeginn. Niemals zuvor war ein Bürgermeister in Ulm so lange in seinem Amt, wie der jetzige. Niemals stand Ulm wirtschaftlich besser da, wie in den letzten Jahren. Ein bürgernaher Bürgermeister verlässt sein Amt.

Und was wollen wir in der Zukunft? Wollen wir einen Bürgermeister, der Ulm wieder zu dem macht was es einmal war? Oder aber ist es gut so wie es ist? Ulm, die ehemalige Hochburg der Kunst. Wo ist das alles hin? Ulm, die Stadt der Handwerkszünfte, der kleinen und besonderen Läden. Macht Kultur eine Stadt nicht attraktiver? Was ist mit unserem Theater? Wollen wir ein gutes Theater, ein schlechtes oder gar kein Theater? Theater erfüllt einen wichtigen Bildungsauftrag. Es soll ein Versammlungsort sein, ein Ort für Emotionen in unserer kontrollierten Welt. Theater kann Perspektiven öffen, Denkanstöße geben oder Bewegung bringen. Das Theater kann die Welt als veränderbar darstellen. Schon beim vorbei fahren an unserer Kunststätte, denkt man eher an eine kurz vor dem Abriss stehende Tragödie. Ein Theater muss etwas Festliches haben von innen wie von außen und es muss die Leute fesseln. „Stadt“ – was ist das eigentlich? Von was reden wir, wenn wir „Stadt“ sagen? Was macht den Reiz und die Qualität von einer Stadt aus? Eine Stadt ist bunt, dreckig, staubig, laut und voller Träume. Manch ein Stadtmensch träumt von einer sauberen Innenstadt UND von belebten Gassen – manch einer träumt auch von ruhigen Gassen, und wir träumen von Kultur: Handwerkskultur, Theater-, Musik- und Kunstkultur und einer Kultur der BUNTEN – nicht dreckigen – Gassen UND von Grünflächen. Ein Baum nach dem anderen musste weichen und somit auch der Unterschlupf für viele Vögel, Bienen und Schmetterlinge. Wenn ihr an unser Stadtzentrum denkt, fällt euch vielleicht auf, dass man dort so gut wie keine Grünfläche sieht. Das einzige Grün, was einem manchmal ins Auge fällt, sind Pflanzenkübel mit Olivenbäumen oder nichts sagendem Bux. Jeder will die Grüne Welle, aber nicht den Grünen Baum an der Straße. Der diesjährige Dentlerpreis geht an eine Person die zwischen vielen Pflanzen und Natur arbeiten darf. Der Preis wird bei euch unten durch meine Mutter Gisela Dentler Übergeben.

Verleihung Dentler-Preis 2015

Liebe Gäste,

Sie waren noch nie im Regenwald? Dort wo es statt Jahreszeiten Regenzeiten gibt? Sie möchten einmal durch Lianen, Farne, Bromelien schlendern, tropische Blüten in ihrer natürlichen Umgebung bewundern? In eine Welt voller Geheimnisse eintauchen?

Oder lieben Sie diese Magerwiesen der Schwäbischen Alb? Sie sind auf der Suche nach den Pflanzen Ihrer Kindheit? Nach all den Winzlingen von Pflanze, dem Augentrost dem Thymian, dem Zittergras den Orchideen dem Enzian? Dieser ganz besonderen Märchenwelt voller intensiver Sommerdüfte? Sie möchten einen Apothekergarten studieren oder noch einmal die Dreifelderwirtschaft entdecken? Sie vermissen die bunten ungedüngten Wiesen? Kurz, Sie möchten am Besten: die Tropen vor der Haustüre, die Almwiesen vor Ort, den Bauerngarten gleich nebenan und im Rosarium den Abend genießen ohne einen Finger rühren zu müssen?

Aber na klar, geht doch! Nehmen Sie den Bus 48 und steigen Sie an der Haltestelle „Schießstände“ aus. Dann noch kurz durch ein Tor und Sie sind im Paradies. Und das Beste: alles kostet nichts! Spätestens jetzt sind Sie in einer anderen Welt. Kleine Wege führen durch verwunschene Ecken, in dieser Jahreszeit blüht es überall, Bienen summen,Hummeln torkeln, Schmetterlinge gaukeln von Blüte zu Blüte. Es kreucht und fleucht allenthalben. Es duftet nach Sommer. Wälder Gärten und Wiesen wechseln sich ab, jede Biegung des Pfades bringt eine neue Überraschung.

Eine Schar Kinder begegnet Ihnen vielleicht am Teich. Sie kommen bestimmt aus dem grünen Klassenzimmer. Dort entdecken sie mit Herrn Drissner die spannenden Lebensräume unserer Natur. Ab und zu ein Jogger, hin und wieder ist eine der Bänke und Liegen besetzt! Und immer wieder fleißige Hände die gärteln und pflegen. Eigentlich dürfte ich diese Oase der Ruhe, dieses Mit-sich-in-der-Natur sein nicht weiterempfehlen. Sie liebe Gäste, wissen schon längst wovon ich träume – es ist der Botanische Garten der Universität Ulm.

Und wir möchten Frau Monika Gschneidner ehren. Sie ist seit über 25 Jahren dort Kustodin. Schon ganz in den Anfängen hat sie sich der Aufgabe gestellt aus diesem 28 Hektar großen Stück „garnichts“ einen blühenden Garten zu machen. Damals gab es lediglich zwei Gewächshäuser und einen Bürocontainer, ein großes Stück genial modellierte Landschaft, viel Wald und Wiese mit einem Zaun drumrum. Das muss nicht leicht gewesen sein. Die Uni Ulm war im wachsen doch bei der Botanik tat sich erstmals garnichts.

Frau Gschneidner, als ich Sie fragte was denn eine Kustoden ist haben Sie schmunzelnd erklärt: eine Kustodin ist die Hüterin der Sammlungen und fügten hinzu: …das ist die, die am längsten da ist. Ja, soviel Ausdauer ist sicher nötig um all den Aufgaben gerecht zu werden, den Überblick zu behalten, das Ziel der Anfänge nicht aus den Augen zu verlieren. Dieser „unserer“ botanische Garten muss verschiedene Aufgaben unter einen Hut bringen. Da ist erst einmal die Lehre und Forschung in der Botanik der Uni Ulm. Am Besten, Sie hier alle googeln einmal. Sicher möchten Sie gleich Student sein. Die Botanik und Forschung geht heutzutage neue Wege. Gelder müssen neu verteilt werden. Für den Garten-den zweitgrößten Park von Ulm-ist das hart. Gottseidank gibt es begeisterte Helfer, Sponsoren,engagierte Professoren und die Freunde des Botanischen Gartens-etwa 500 Mitglieder stark. Außer Lehre und Forschung hat der botanische Gartenaber noch gesellschaftliche Aufgaben: Damit sind wir Bürger gemeint! Gehen Sie liebe Mitbürger offenen Auges durch diese Landschaft.

Wieviele Pflanzen Tiere und Lebensräume sind uns schon verlorengegangen. Wieviele Kinder und Jugendliche haben noch Gelegenheit unsere Natur und Ökologie näher kennen zu lernen. Wieviele unserer natürlichen Lebensräume zerstören wir durch sterile Gärten und pflegeleichtem Rasen. Nach einem Spaziergang durch dieses botanische Paradies, nach dem Besuch einer der vielfältigen Veranstaltungsangebote – wie gesagt, auch diese kostenlos, legen Sie gleich los: Urban Gardening ist angesagt, in Stuttgart funktioniert das Bestens. In Berlin sowieso. Und wir sind doch auch eine globale Stadt! Jede Hauswand,jeder Wegsaum jedes Garagendach bietet Gelegenheit den Wildkräutern – dem Unkraut also- eine Nische zu bieten. Bauen Sie Brücken für Insekten und Pflanzen durch unsere immer mehr zubetonierten Lebensräume. Nehmen Sie auch den Schlüsselsatz mit auf den Weg, welcher vor vielen vielen Jahren Frau Gschneidner bewogen hat nicht aufzugeben. Loki Schmidt war es, die im Anfangschaos der Botanik in Ulm lakonisch meinte: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“. Das war vor cirka 25 Jahren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Liebe Kustodin Monika Gschneidner, die Art wie Sie über Ihre Arbeit über die Forschungsprojekte, die Botanik mitsamt ihrer Geschichte und Geschichten erzählen, wenn Sie nur so sprudeln von Visionen und Plänen und vor lauter Begeisterung nicht merken wenn die kurz bemessene Zeit für Ihre Führungen abgelaufen ist… dann wissen wir das Loki recht hatte: wo ein Wille ist da ist auch ein Weg. Sie zeigen uns auf dass dieser Garten nicht nur ein schöner Ort für Träumereien ist. Er nimmt uns auch in die Pflicht achtsamer mit der so kostbaren Natur um uns herum umzugehen. Und er schenkt uns Ulmern ein wenig Bewußtsein dass hier ein Stück Landschaft ein Bindeglied der Universität mit der Stadt Ulm ist.

Liebe Frau Gschneidner – für Ihr besonderes Engagement überreichen wir Ihnen hiermit den Dentler-Preis, den Ehrenring mit goldenem Kreuz.

Aber nun nochmal zurück zum Bürgermeister, was ist es was wir in Zukunft wollen? Was macht eine Stadt lebenswert?

Stadtatmosphären üben einen ganz besonderen Reiz aus. Es fasziniert, wie schnell man eine Atmosphäre in einer Stadt wahrnehemen kann. Aber dann zu bestimmen woran sich eine Atmosphäre festmacht ist schwieriger. Jede Stadt, sogar jeder Stadtteil hat zum Beispiel einen eigenen Geruch, eine Identität: Die Weststadt riecht nach Essen, Weichspüler und Wäschetrockner -hier wohnen viele Kinderreiche Familien. Der Michelsberg hingegen riecht nach Putzmittel und kölnisch Wasser. In der Neuen Mitte riecht es nach Benzin, Diesel und Geld. Die Oststadt riecht noch ein wenig nach Kachelöfen und alten Kellern. Leider riecht es in der Innenstadt nicht mehr nach dem kleinen Pralinenladen oder nach dem herrlichen duft der alt eingessenen Konditorei in der Hirschstrasse. Auch der Duft von Papier und Büchern ein Stück unterhalb ist verschwunden. Anstattdessen soll es dort bald nach weiteren klamotten riechen.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es die kleinen Handwerks- und Spezialität-Läden sind, die eine Sadt ausmachen. Das drückt Wertschätzung für Handwerkskunst und Qualität aus und gleichzeitig Bewusstsein für Zeit und menschlichen Kontakt. Wer um himmelswillen braucht diese riesigen fehlplatzieten Bauten? Städtebaulich ist Ulm auf dem besten Weg sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Schon jetzt runzeln viele Besucher mit der Stirn. Lasst uns unsere restlichen Grünflächen bewahren. Urbanes Grün macht unsere Stadt attraktiever und lebenswerter. Stadtgrün reguliert die Temperatur und reinigt die Luft. Da immer mehr Menschen in der Stadt leben wollen, nimmt die Bedeutung einer „Grünen Infrastruktur“ zu. Liebe Ulmerinnen und Ulmer, überlegt gut wen ihr wählt, überlegt was Ulm braucht. Ich wünsche mir von dem nächsten Bürgermeister, dass er mehr auf das Kleine schaut. Ich wünsche mir auch, dass unser Ulmer Theater wieder an Wert gewinnt. Nur ein Bürgermeister der Kunst lebt und liebt kann seine Stadt darin bestärken.

In diesem Sinne ist alles gesagt. Wir sehen uns im nächsten Jahr!

Danke an unsere Haus und Hofband Al Jovo und Lea an unseren langjährigen Haustechniker Charli Rehm und all die vielen Helfer. Natürlich auch an euch. Und nicht vergessen: Wenn einer blau ist, redet er gerne das Grüne vom Himmel.

Ira Dentler

Musik: AL JOVO & LEA

29. Thronrede 2016 / Ira Dentler

Dentler-Preis an den Notfallseelsorger Helmut Schön

Ira Dentler besteigt den Thron vor der Goldschmiede im Ulmer Fischerviertel.

Es war einmal ein unscheinbarer Mann, zurückhaltend, schüchtern und doch zugleich außergewöhnlich. Er war anders als die Anderen. Viele Leute nannten ihn den Spinner oder den Verrückten. Er hatte 9 Geschwister und kam aus einer armen Künstlerfamilie.

Dieser schüchterne Mann war ein Goldschmied. Sein Name war Rudolf. Rudolf Dentler.

Er war so arm, das er einen Ring gegen eine warme Mahlzeit eintauschte. Ein Anhänger gegen eine warme Mütze. Das Silber dafür schenkte ihm sein Bruder. Dieser Bruder hatte als einziger aus der Familie einen anständigen Beruf gelernt – er war Polizist.

Er, der Goldschmied hatte seine kleine Werkstatt in einem alten Schuppen hinter dem Badehaus im Klosterhof von Blaubeuren. Ohne Strom und Heizung schuf er mit seinen eiskalten Händen die schönsten kleinen Kunstwerke. Das einzige was ihn wärmte, war sein Glaube an das Schöne. Das einzige was den Raum erhellte war ein Rubin, ein Abschiedsgeschenk seines Lehrmeisters.

Dieser Goldschmied wollte anfangs gar kein Goldschmied werden, er wollte ein Prediger sein, ein Mann der ganz oben auf einer Kanzel steht und den Leuten seine eigene Philosophie mit auf den Weg gibt. Der nicht reiche Goldschmied wurde eines Tages mit seinen außergewöhnlichen Werken wie aus Wunderhand nach England Zur großen Queen Mom eingeladen. Er wollte nicht länger im dunklen Schuppen sitzen, frieren und hungern.

Er heiratete ein kluge Frau aus gut bürgerlichem Hause. Sie war eine belesene Buchhändlerin. Es war die schöne Gisela, die schönste Gisela aus dem ganzen Schmiechtal. Mit ihr zog er in die große Stadt an der Donau,nämlich nach Ulm.

Auch Gisela wurde Goldschmiedin. Gemeinsam klopften und feilten sie nun an kleinen und großen Kreationen. Sie bekamen einen Sohn und eine Tochter. Der damalige Bürgermeister schätzte den aussergewöhnlichen Rudolf sehr und besorgte ihm eine Werkstatt im Ulmer Fischerviertel. Rudolf war sehr stolz auf sich! Er hat den Krieg als Panzerfahrer überlebt, und das Wirtschaftswunder unbeschadet überstanden. Er hat die garstige Nachbarin Frau Müller überlebt und hat die Gisela zu seiner Frau bekommen und mit ihr zwei reizende Kinder zu Welt gebracht. Nicht zuletzt hat er sich eine Werkstatt nach seinen Wünschen einrichten können.

Der stolze Rudolf sagte „jeder der in seinem Leben etwas geschaffen hat, auf das er stolz sein kann ist ein König. Sein eigener König!“ Er baute sich eine Krone um den Leuten diese einmalige Botschaft mitzugeben. Rudolf hatte viele Neider aber auch viele Bewunderer. Da der selbstgekrönte König immer schon Prediger werden wollte, baute er sich anstelle einer Kanzel einen Thron an die Hauswand seiner Werkstatt. Ab jetzt hielt der König einmal im Jahr eine philosophische Rede an seine Adepten. „Was der Bürgermeister kann, kann ich schon lange“ sagte Rudolf.

So gingen die Jahre ins Land und Rudolf Dentler musste ganz plötzlich seine schöne Welt verlassen. In seinem Nachtkästchen hatte er einen Zettel versteckt. Auf diesem stand: „Die ersten 10 Jahre nach meinem Tode wird die Tochter Ira die Thronrede übernehmen, wenn sie die 10 Jahre geschafft hat, kommt sie in den Himmel und ist eine echte Prinzessin. Wenn nicht, muss sie bis ans Lebensende eine Rede aus dem Kellerschacht von der Garstigen Frau Müller darbieten. Die weiteren Jahre gehören dem Sohn Timo und dann – könnt ihr machen was ihr wollt.“

Die schöne Gisela kommt sowieso in den Himmel, weil sie es so lange mit dem außergewöhnlichen König ausgehalten hat. Vor genau 10 Jahren ist der einzigartige König von Ulm gestorben. Und damit sie nicht gestorben sind….. schickte er uns noch eine kleine Prinzessin auf die Welt. Sie erblickte das Licht der Welt am 16. März 2016 und heißt Coco Lou Dentler. Damit sich die kleine Coco später nicht aus der Affäre ziehen kann, wird sie heute gekrönt. Und schließlich muss man ja nicht meinen, daß man einfach so in die Familie hineingeboren wird.

Verleihung Dentler-Preis 2016

Liebe Gäste und Freunde,

wie schnell doch die Zeit verfliegt. Nun ist es schon wieder ein Jahr her dass die Thronrede und Verleihung des Dentlerpreises von Ihnen gewürdigt wurde. Vielen Dank dass Sie uns die Treue halten.

Vor nun schon 10 Jahren wagte Ira sich auf den Thron, um mutig in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Sie hat ihre Sache großartig gemacht, mit Bravour gemeistert und uns noch so nebenbei eine kleine Thronfolgerin geschenkt. Die kleine Coco Lou. Und unsere Familie ist gewachsen. Ronald, der stolze Vater mit seinem ganzen Clan, der Familie Maxa, gehört jetzt dazu. Ich freue mich.

Die Zeit vergeht im Sauseschritt – und und schon möchte ich Ihnen den diesjährigen Preisträger vorstellen. Es ist Helmut Schön, Notfallseelsorger mit einem weiten Herzen, mit Mut zu ungewöhnlichen Schritten und zu Menschlichkeit.

Notfallseelsorge….. wenn ich ehrlich bin – für mich war das ein ganz abstrakter Begriff. Ganz klar, wenn ein plötzlicher Unfall oder Todesfall passiert, dann muss die Polizei die schrecklich belastende Aufgabe übernehmen und die Angehörigen benachrichtigen. Ich stelle es mir so vor: es klingelt, du machst die Türe auf, ein Polizist steht vor dir und sagt möglichst distanziert: „Ich muss Ihnen etwas sagen….“ Als mein Mann unerwartet im Krankenhaus starb war es ja ähnlich. Es klingelt,du nimmst den Hörer ab und hörst eine möglichst unbeteiligte Stimme: „Ich muss Ihnen etwas sagen“ Beide sind in dem Augenblick allein gelassen, der Überbringer der Nachricht und du. Wie schön wenn einfühlsame Verwandte und Freunde in der Nähe sind. Was aber wenn nicht?

Auch wenn mir jemand davon berichtet wie er oder sie in ein schreckliches Ereignis verwickelt war dann frage ich: „Wie bist Du damit fertig geworden? Wie hast Du das geschafft?“ Und dann kommt die für mich tröstende Antwort: „Ich hatte und habe seelischen Beistand. Alleine wird man damit nicht fertig.“ Das also leistet die Notfallseelsorge. Seit 1999 unterstützt ein gut geschultes Team die Rettungskräfte und die Angehörigen der Betroffenen. Das Team arbeitet mit der Ulmer Feuerwehr, mit Polizei und Rettungsdienst zusammen. Ein ökumenische Angebot der christlichen Kirchen. Das alles ausschließlich ehrenamtlich.

Hinter dieser nüchternen Erklärung stehen aber Menschen. Menschen wie Helmut Schön. Auf seinen Einsätzen bei muslimischen Familien hatte er die Idee einer Ausbildung muslimischer Ulmer für die Notfallseelsorge. Eine Idee zu haben ist das eine,-aber sie zu verwirklichen!!!!

„Man muss etwas tun ohne ohne zu fragen ob so etwas geht“ Und es ging.Mit großem Einsatz und großem Erfolg. 2014 haben zehn türkisch bosnische Mitbürger ihre Ausbildung als Notfallbegleiter abgeschlossen. Bundesweit einzigartig ist diese Viel-Religionen-Notfallhilfe. Sie zieht weite Kreise – weitere multikulturelle Seminare folgen. Dann kam eine neue Aufgabe hinzu. Im Oktober 2015 kam ein Hilferuf bei Helmut Schön an. „Kannst Du mit so viel Dolmetschern wie möglich in die Friedrichsau kommen. Wir erwarten viele viele Hunderte von geflüchteten Menschen, die begrüßt, betreut und organisiert werden müssen?“ Helmut Schön konnte. Mit Hilfe von guten Freunden und hilfsbereiten Ulmern. Es kamen Busse um Busse – ganze 14-voller hilfsbedürftiger Asylsuchender. Jeder einzelne wurde an der Bustüre mit „Salem Aleikum“ (Barmherzigkeit fängt bei der Sprache an) begrüsst, die Dolmetscher übernahmen die Registrierung, Soldaten kümmerten sich liebevoll und reichten Getränke. Wie schafft man sowas?

Es kommen ja keine „Flüchtlinge“ an, sondern 1000 Einzelschicksale. 400 Kinder waren dabei, viele schwangere Frauen, kranke, blinde verletzte Menschen. Sie waren verunsichert, verstört und verängstigt. 3 Kinder wurden geboren und als Ulmer registriert. Ein Tipp:-Sollte Ulm nicht die Patenschaft übernehmen?

Das Dolmetscherteam um Helmut Schön – etwa 50 – richtete Fahrdienste in die Kliniken ein, betreute die Hilfsbedürftigen unter Umständen Tag und Nacht. Nach 10 Tagen wurde eine Erstaufnahme in der Bleidornkaserne am Kuhberg geschaffen. Auch dort engagierte sich das Dolmetscherteam mit unermüdlichen Einsatz. Die Muslimische Hochschulgruppe schrieb am 4.November: „Nun sind die Dolmetscher auch in der Bleidornkaserne aktiv am Übersetzen bei den Ärzten, der Tagesbetreuung, dem Catering und der Security. In den Kliniken sowie den Heimen helfen sie so gut es geht aus. Das für Flüchtlinge zuständige Regierungspräsidium in Tübingen sprach vom Vorbildcharakter, vom Ulmer Modell.

Liebe Gäste, „es gibt Einzelschicksale von Tausenden, die wir im Bundesgebiet täglich erleben müssen. Doch der einzelne Mensch darf hinter den Ziffern nie vergessen werden“ so Helmut Schön. Mich erinnert das an Rupert Neudeck. Ohne eigenes Geld und ohne offiziellen Segen hat er 1979 zusammen mit Mitstreitern ein Schiff zur Rettung von Bootsflüchtlingen ins südchinesische Meer geschickt. Er hatte sich über Befindlichkeiten und Regularien hinweggesetzt. „Selbst anpacken und nicht erst lange auf den Staat warten“ war seine Devise. Gleich beim ersten Einsatz der Cap Anamur bekommt er den „heftigsten Anschiss seines Lebens“ weil er den gesamten deutschen Beamtenapparat umgeht.

„Es macht unheimlich viel Freude und deshalb mache ich es auch. Umgekehrt ist es viel anstrengender: Böse zu sein anstatt freundlich.“ Rupert Neudeck starb im Mai dieses Jahres. Er wurde 77 Jahre alt. Sein Vermächtnis Cap Anamour – Deutsche Notärzte lebt aber weiter.

Lieber Herr Schön, Sie haben bei uns in Ulm einen Samen gelegt der aufgegangen ist. Dafür bekommen Sie – stellvertretend für die vielen anderen – den Dentlerpreis mit goldenem Kreuz 2016.

Menschen kommen, Menschen gehen. Auch geht unser Kopf der Werkstatt, die Jenny. Sie hat mit Bravour die Gesellenprüfung bei uns absolviert und nicht nur das, sie hat von der Mülltonne bis hin zum letzten Fitzelchen Silber, das ausgegangen ist, mitgedacht. Sie hat die Kundenkartei auswendig im Kopf und sie versteht es im Laden für jeden Kunden ein Ohr offen zu haben. Geduldig legt sie mir bis zu 5mal den gleichen Zettel hin und tut immer so, als wäre er gerade neu dazu gekommen.

Unser Kopf geht nun in die grosse weite Welt studieren. Dabei Wünschen wir Ihr nur das Beste! Aber Bedingung ist, dass Du, Jenny, mindestens einmal im Jahr den Laden wieder auf Vordermann bringst und nachguckst, ob noch Milch im Kühlschrank ist.

Hiermit bedanken wir uns bei all den tollen Helfern, Charly Rehm, der Band „Wir Vier“ und ganz besonders euch für die 10 Jährige Treue. Vielleicht sieht man sich mal wieder!

Nicht vergessen, nächstes Jahr steigt mein Bruder auf den Thron.

Ira Dentler

30. Thronrede 2017 / Timo Dentler

Dentler-Preis an „Salvatore aus Italien“, Museumsaufsicht

Die 30. Thronrede hält Timo Dentler vom Thron in der Ulmer Gerbergasse.

Musik: Fanfare La grace de l’hippopotame

31. Thronrede 2018

Dentler-Preis an den Dreikönigsbäcker Franz Mayer

Verehrte liebe Gäste,
wo sind sie nur alle geblieben, die vielen kleinen Bäckereien in Ulm?
Über hundert waren es nach dem Krieg.
Das muss man sich einmal vorstellen:
Hundert Bäckereien nur in Ulm – wie muss das frühmorgens schon geduftet haben nach frisch gebackenem Brot, knusprigen Brötchen, leckeren Brezeln – frisch aus der Lauge. Nach Genetztem und nach Seelen.
Hundert Bäckereien beginnen nachts um 1.00 Uhr ihr Handwerk und das rund um die Woche. Da war ja schon Leben nachts in der Stadt.
Ich stelle mir das so vor:

Bäcker, Gesellen, Lehrlingen – frühmorgens unterwegs zur Arbeitsstelle. Man grüßt sich und kennt sich, hält ein kurzes Schwätzchen, verabredet sich zum nächsten Frühschoppen…

Vielleicht war alles auch ganz anders, aber bestimmt nicht so wie heute.

Gottseidank duftet es auch heute noch an verschiedenen Stellen unserer Stadt nach Frischgebackenem — an etwa 4 Stellen in ganz Ulm.

Die Bäcker haben nächtens einen einsamen Weg. Das städtische Leben spielt sich über Tag und abends ab. Kein Wunder sind Auszubildende und Mitarbeiter schwer zu finden.

Dabei ist Brot und die Ehrfurcht vor Brot in unserem Leben fest verankert. Das fängt schon damit an, dass fast alle Kinder die Passage aus dem Vaterunser kennen: unser täglich Brot gib uns heute….. und oft genug landet das Schulbrot dann….na ja, da gibt es viele Möglichkeiten.

Und Gottseidank gibt es dann ja einen Bäcker der frische Brezeln in die Schule liefert. So einen Bäcker möchte ich Ihnen heute vorstellen.
Es ist die Dreikönigsbäckerei Franz Mayer in der Hasslerstraße.
Gegründet vom Vater im Jahr 1950
1950! Da war ich gerade mal 8 Jahre alt. „Kind, Brot wirft man nicht weg“ – ich höre es heute noch.
5 Jahre später gründeten Vater und Sohn Eiselen das Brotmuseum auf dem Galgenberg.

Da war viel los in der Hasslerstraße und beim Dreikönigsbäck. Busse voller Besucher des Museums machten damals stopp bei ihm. Und immer wieder wurde er gefragt „Warum gerade die Drei Könige?“
Fragen Sie doch Herrn Mayer nachher selbst. Er kann ihnen sicher noch viel mehr erzählen. Zum Beispiel die Geschichte vom alten Backofen damals in der Wilhelmsburg.

Ich kann ihnen nur erzählen, was für ein Glück es für das Wohngebiet ist, eine alte ortsansässige kleine rührige Bäckerei zu haben.
Die gerne auch noch Überstunden macht wenn Sonderwünsche eingehen. Eine Bäckerei die morgens schon ab 3.00 Uhr für Nachtschwärmer offen ist.

-Eine Bäckerei die liebevoll das Stück legendäre Eistorte für einen Kunden mit einer dicken Schicht Zeitungspapier einpackt. Damit nur ja nichts schmilzt.
Einer Eistorte übrigens welche eine Kreation des Sohns ist. Er ist ausgebildeter Konditor, Einzelhandelskaufmann und Bäckermeister. Alle Achtung – und extra Applaus!

-Eine Bäckersfamilie also, die ihren Beruf mit Freude ausübt, obwohl die Arbeitswoche Sonntagnacht beginnt und Samstag am Nachmittag endet.
Ein Treffpunkt für die unterschiedlichsten Bewohner der Umgebung. Man kennt sich, man schwatzt, es gibt ein Tässchen Filterkaffee. Ganz zeitgemäß. Filterkaffee ist der neueste Trend.
Man dräng sich ein wenig im kleinen Raum vor dem Tresen und hält sich gegenseitig die Türe auf während Frau Mayer nach irgendwo ganz hinten im Durchgang zur Backstube verschwindet.
Sie hat mich natürlich schon gesichtet und weiss das ich die Brezeln lieben ohne Salz möchte – die liegen eben hinten.
Ich könnte noch viel mehr erzählen. Aber Sie alle haben ja auch so kleine Anekdoten über Ihren Lieblingsbäcker, seine ganz speziellen Kreationen mit dem unnachahmlichen Geschmack nach irgendwas persönlichem… Kindheit… Urlaub… Großeltern…
Meine Lieblingsbäckerei – was Brezeln betrifft – ist die Dreikönigsbäckerei.
Und da bin ich bei weitem nicht die Einzige.
Freunde von uns aus Köln machen auf der Durchreise jedes mal Stopp wegen seinen legendären Brezeln.

Herr Mayer, Ihnen möchten wir gerne den Dentler-Preis 2018, den Ehrenring mit goldenem Kreuz überreichen.
Sie bekommen diesen Ring stellvertretend für all die kleinen authentischen Bäckereien, ohne die unsere Stadt ein Stück ihrer Identität verlieren würde.

Gisela Dentler

20.07.2018 | Südwest Presse | Beate Rose

Dentlers Thronrede nicht mehr am Schwörmontag

Der verstorbene Goldschmied Rudolf Dentler hatte zu Lebzeiten bereits Ende der 1980er Jahre begonnen, aus seiner damaligen Wohnung über der Dentler-Goldschmiede an Schwörmontag seine Weisheiten zu verbreiten. Daraus entstanden sind die Thronreden, für die er immer an Schwörmontag auf jenen Thron stieg, der in fünf Metern Höhe an der Goldschmiede befestigt ist.

32. Thronrede 2019 / Luna Dentler

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50 Jahre Goldschmiede Dentler, Luna Dentler auf dem Thron

Anschließend die Verleihung des DentlerPreis 2019 an eine weit über Ulm hinaus bekannte Persönlichkeit mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.

Danach feiern wir gemeinsam mit Musik von »calico rosa«.

20.07.2019 | Südwest Presse | Verena Schühly

Dentler Thronrede: Professor Jörg Fegert erhält Dentler-Preis

Den Dentler-Preis 2019 hat Prof. Dr. Jörg Fegert bekommen: Der Leiter der Ulmer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ausgewählt worden, weil er sich „aus vollem Herzen für“ Kinder einsetzt und dafür, dass sie gesund und gewaltfrei aufwachsen können, sagte Gisela Dentler am Samstagabend bei der Preisverleihung.

33. Thronrede 2020

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Dentler-Preisverleihung an Charly Rehm

Anschließend die Verleihung des DentlerPreis 2019 an eine weit über Ulm hinaus bekannte Persönlichkeit mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.

Musik mit den Loungecats und Lea Knudsen featuring Gunter Czisch.


Die im Corona-Jahr 2020 nicht stattgefundene Thronrede als Lesestoff:

Liebe Adeptinnen und Adepten,
was für ein verrücktes Jahr! Die sieben Plagen … kein Winter, heftige Stürme, Corona, Shutdown, Existenzen, die vom im Pleitegeier bedroht sind, zerstrittene Familien und vielleicht tatsächlich Krankheit und Tod im eigenen Umfeld…???

Rüttelt uns das vielleicht endlich ein bisschen wach? Das Klima haben wir uns so gemacht – ändern wir jetzt endlich mal unsere egoistische Lebensweise? Und vielleicht lernen wir auch Demut. Demut vor der Natur, vor ihren Gewalten, vor Tieren, vor den Auswirkungen unserer Fleischeslust und dem ewigen Schneller-Höher-Weiter und ich zuerst und nach mir die Sinnflut.
Und vielleicht lernen wir auch aus den Erfahrungen des Corona-Shutdowns. Denn da hat sich doch gezeigt, was Sache ist.

Plötzlich haben wir aufeinander geachtet, anderen beim Spaziergang in die Augen geschaut. Plötzlich sind wir auf Distanz in Berührung gekommen – über Balkone und Zäune hinweg haben wir auf einen Kaffeeratsch zueinander gefunden. Auf einmal wissen wir, wer unsere Nachbarn sind. Auf einmal kriegen wir für Fremde ein Lächeln hin. Auf einmal bekommen wir ein Lächeln.

Hat es dieses Corona auch gebraucht, um zu wissen, was die Werte sind, die wir wirklich brauchen?
Gesundheit! Was für ein hohes Gut – und eben nicht selbstverständlich … Gesundheit unserer Nächsten, unserer Kinder, unserer Eltern. Es ist nicht selbstverständlich, dass sie lachend um uns herum sind. Damit meine ich auch psychische Gesundheit – denn wie schwer hat der Lockdown viele auch emotional getroffen… Die Alten, die Alleinstehenden, die, die eh schon am Rand standen… Die, die in fragilen Beziehungen lebten.
Hört auf zu streiten, lasst mal fünfe grade sein, gönnt euch Freiräume, macht’s euch schön – und macht’s möglichst vielen um euch herum schön. Mit den einfachen Mitteln. Und genießt unsere wunderbare Natur. — Vermutlich haben sich die Waldtiere gewundert, dass auf einmal soviele Leute über ihre Pfade gehen.

Tja und dann gibt’s da noch was, worüber „man“ streiten könnte: die Systemrelevanz. Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern, Hebammen – alle systemrelevant. Klar. Berichterstattung von Print, Funk und Fernsehen, auch systemrelevant. Man muss ja wissen, wovor man sich in Acht zu nehmen hat, wie die aktuellen Verhaltensregeln sind und der Stand der Dinge lautet…

Künstler sind nicht systemrelevant. Wenn’s für den Moment ums überleben geht, sind sie halt einfach nicht systemrelevant. r Aber das herrliche Corona-Stacheltier wird uns auf lange Zeit bleiben, leider… Es geht nicht mehr nur um den Moment des Shutdown… und da denke ich, ist die Kunst dann doch wieder für’s gesamte, komplizierte, fragile, miteinander verzahnte System relevant. Die Kunst hinterfragt beizeiten, die rüttelt gerade, die kritisiert – aber die ist auch mal eine Insel, ein Freiraum, die gönnt uns auch mal eine dringend benötigte Pause. Die Kunst brauchen wir. Jetzt. Später. Immer. Für den langen Wurf. Denkt daran und unterstützt, wenn ihr könnt, auch diese Helden, die unseren Geist – und unseren Gesellschaftsgeist – wach, gesund, vital halten.

Zur Kunst gehört die Musik, Seelenklänge! Ein paar dieser Seelenklänge haben wir heute für euch eingeladen. Die Loungecats ! Und wer ist da noch hergezischt? Einer, der den Takt angibt auf politischem Parkett. Heute gibt er bei uns den Takt an. Denn zwei Seelen schlummern – ach – in seiner Brust: er ist Herzblut-Musiker, für euch heute am Schlagzeug, und erster Mann der Stadt Ulm.
Ihr lieben, Gebt aufeinander acht und lasst uns den Ulmer Feiertag so genießen wir er ist.

Prinzessin
Ira Dentler

20.07.2020 | Südwest Presse | Verena Schühly

Dentler-Preis geht an Charly Rehm

Veranstaltungstechniker Charly Rehm bekommt den Dentler-Ring 2020 für sein langjähriges Engagement bei kulturellen Veranstaltungen in Ulm und drumherum.

„Der Kultur in Ulm hast Du als unermüdlicher und begeisterter Veranstaltungstechniker viele wunderbare Momente ermöglicht.“ Mit diesen Worten überreichte Gisela Dentler den Ehrenring 2020 an Charly Rehm.

Liste der Dentler-Preisträger
»Ring mit goldenem Kreuz«


1976: Jochen Dörner, Dpr-Öffentlichkeitsarbeit Aktion 100 000
1984: Walter Dempewolf, Steuerberater
1985: Paula Braun, Fließbandarbeiterin
1986: Heinz Stocklassa, Postbeamter
1987: Elisabeth Frankenhäuser & Martin Schuh, Rollstuhlfahrer-Ehepaar
1988: Dieter Schwenkglenks, Lehrer am Gymnasium
1989: Gerhard Lorenz, Münsterbauhütte
1990: Franziskanerinnen, Schule St. Hildegard
1991: Kresco Paskuttini, Kapellmeister Ulmer Theater
1992: Heiner Iseler, Richter „die Justiz“
1993: Elsa Mayer, Wohnungsvermieterin
1994: Horst Wieland, Landwirt
1995: Angelika Ott, Waldorf-Pädagogin
1996: Friedrich Müller, Feuerwehr
1997: Inge Figge, Gastwirtin
1998: Lydia Peterler, Marktfrau „Ulmer Wochenmarkt“
1999: Herbert Löffler, Unternehmer „Obst und Gemüsehändler“
2000: Jutta Ströbele & Marilo Sugimoto, Stimmbildnerinnen „Ulmer Spatzen“
2001: Dr. Edmund Wodick, Sportmediziner „Uni Ulm“
Juni 2002: Hermann Nagel, Totengräber
November 2002: Hannelore Bürgers, Stadtführerin
2003: Dr. Wolfgang Schürle, Landrat
2004: Uli Fischer, Schulleiter „Behindertenschule Gustav-Werner-Schule“
2005: Dr. Götz Hartung, ehemaliger Kulturbürgermeister
2006: Monsignore Josef Kaupp, Dekan „ Wengenkirche“
2007: Brigitte Zugmaier, Besucherring Ulmer Theater
2008: Ehrenamtliche Mitarbeiter, „Ulmer Zelt“
2009: Lemmi, Straßenzeitungsverkäufer
2010: Erika Klapproth, Straßenreinigerin
2011: Samy Wiltschek, Kulturbuchhandlung Jastram
2012: Dr. Walter Roth, Armenarzt Ulm, „Whistle-Blower“
2013: Monika Gschneidner, Botanischer Garten
2014: Ute Brischar, Kulturenküche Ulm
2015: Ruth Höhn „Ruthle“, Frau für alles „Ulmer Münster, Vesperkirche“
2016: Helmut Schön, Notfallseelsorger
2017: „Salvatore aus Italien“, Museumsaufsicht
2018: Franz Mayer, Dreikönigsbäckerei „Kleiner Familienbetrieb“
2019: Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert
2020: Charly Rehm, Veranstaltungstechniker

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